Am Flughafen in Quito werde ich bereits erwartet, Francis holt mich ab.
Vor rund eineinhalb Jahren habe ich sie kurz
vor meiner damaligen Abreise nur flüchtig kennengelernt.
Sie arbeitet nun im "Hostal Centro del Mundo" und
so habe ich auch gleich ein Zimmer dort. Das Hostal
organisiert auch Touren und am nächsten Tag fahren
wir in einer kleinen Gruppe nach Mindo.
Auf der zweistündigen Fahrt in den Regenwald oder
genauer Nebelwald (cloud-forest) geniessen wir den Blick in den
.
Ecuador is bekannt für seine vielen Vulkane, einige sind immer
noch hochaktiv und bis über 6000m hoch.
Doch unser Ziel ist eine Wanderung durch den Nebelwald auf
etwa 1500m. Quito selber liegt auf rund 2800m über Meer, die
zweit höchste Hauptstadt der Welt.
In Mindo überqueren wir mit einer
.
Durch dichtes Grün wandern wir bergab zu einigen der
vielen kleinen Wasserfällen - ein Bad im kühlen Wasser
macht dich schnell wieder frisch. Über die Wildbäche
führen uns einige leicht
,
zum Glück bin ich ja nicht der schwerste in der Gruppe - die
Brücke wird mich jetzt ja wohl auch noch halten.
Ich höre das die Sängering Shakira
heute in Quito ein Konzert gibt:
.
Das ist die Gelegenheit
den kolumbianischen Superstar mit ihren unglaublichen
Bewegungen einmal hautnah zu erleben.
Im bis auf den letzen Platz gefüllten Station werde ich von der
Musik und
bezaubert. Sie einmal
und in ihrer spanischen Muttersprache
zu hören ist einfach unbeschreiblich.
Nach rund zwei Stunden ist der Traum schon vorbei und ich mische
mich unter die Leute im Ausgangsviertel Mariscal.
Quito feiert gerade sein Stadtfest und alle Bars und Restaurants
sind übervoll. So beschliesse ich auf der Strasse
unter einem Vordach, es regnet gerade, in aller Ruhe mein
Bier zu trinken und schaue dabei dem Treiben auf
der Strasse zu. Und da erscheint sie plötzlich, mein eigener
kolumbianischer Traum. Sie heisst nicht Shakira, sondern
,
kommt aus Bogotá, der Hauptstadt Kolumbiens und
fühlt sich ziemlich alleine hier in der fremden Stadt Quito.
Vorbei ist es nun mit der Langenweile - zusammen feiern
wir das Stadtfest
und plötzlich
gefällt uns nun beide Quito ;-) "Viva Quito".
Zur Feier gehört auch eine nächtliche Stadtrundfahrt
in einem
Aus politischen und anderen Gründen verlasse ich mein Zimmer
neben dem Massenschlag und wechsle ins
"Hostal Cotopaxi".
Nennenswert dort ist die
die dein Blut zum Kochen bringt, wenn du nicht aufpasst und in
Kontakt mit der offenen 60A/250V Zuleitung kommst.
Du musst auch warten, bis sich der Wasserbehälter der WC-Spülung
wieder gefüllt hat, da sonst der Wasserdruck zum Duschen
nicht ausreicht...
und unvollendete Geschäfte
(versuche immer noch an das Geld für meinen Wagen zu kommen)
unplanmässig länger in Quito fest. Mehr als
den neuen und
werde
ich diesesmal von Ecuador nicht zu sehen bekommen.
Doch es gibt eine Stadt die mich weit mehr fasziniert und sogar auf
meinem Heimweg liegt.
Deshalb buche ich meinen Rückflug nach Miami via Medellín.
In Kolumbien will ich die letzten Tage meiner diesjährigen kleinen
Südamerikareise verbringen.
Endlich treffe ich mich wieder mit Edison, dem Zollbeamten aus
Quito. Er wollte vor rund eineinhalb Jahren
meinen Wagen für 500US$ abkaufen -
Doch schuldet
er mir noch die ganze Summe.
Er kommt mir hinkend entgegen und nun weiss ich,
dass es die Wahrheit ist. Seine Tochter hat es mir per e-mail mitgeteilt,
dass ihr Vater einen schlimmen Motorradunfall hatte und er deshalb
nicht in der Lage ist mir mein Geld zu senden.
Der Unfall hat ihm sein rechtes Bein gekostet und ihn und seine
Familie in eine tiefe Krise gestürzt.
Eine teure Beinprotese hat ihm nun die Lebenskraft wieder zurückgegeben.
Mein kleiner Toyota hat ein Automatikgetriebe und das ist sehr
ungewöhnlich in Südamerika, auch ein Grund weshalb ich den
Wagen nicht verkaufen konnte, doch nun kommt das gelegen.
Da stehen wir uns nun gegenüber und lachen und weinen zugleich.
Edison macht mir eine kleine Anzahlung und
noch grösser ist meine Überraschung als er zusammen mit seiner
Frau, kleinen Tochter und dem Sohn mir ein Geschenk auf den Tisch stellt.
Es ist eine gewaltige Weinflasche aus Peru - bei unserem letzten
Treffen im Haus seiner Mutter in Quito haben wir auch
davon getrunken.
Was für ein herzerweichender Moment! Das Gruppenbild
wird mich immer und ewig daran erinnern, wie ich in Quito
mit Esperanza und Edison gleich zwei
Am 7. Dezember 2006 bringt mich die kolumbianische Fluggesellschaft
Avianca schnell und einfach von Quito via Bogotá
nach Medellín
(mit Weiterflug nach Miami: 600US$).
Der Aeropuerto Rionegro befindet sich weit im Westen von
Medellín und eine einstündige Busfahrt bringt mich hinunter
in das Tal, in dem die Stadt liegt.
Medellín
ist auf rund 1500m zwischen zwei Bergketten eingebettet.
Diese Lage bringt der Stadt den ewigen Frühling mit
durchschnittlichen Temperaturen von 24°C.
Die Mischung der Geschäftstüchtigkeit Bogotás
und der heissen Leidenschaft Calis ist in Medellín
aus meiner Sicht einfach optimal - sicher ein Grund weshalb es mir hier
besonders gut gefällt!
Gleich bei der Metro Station
Parque Berrío
im "Hotel Deseos" finde ich im Zentrum der Stadt
ein Zimmer. Das Bett ist aber nicht in erster Linie zum Schlafen
gemacht - eine harte Matratze auf einem zementierten Bettgestell... ;-)
In der Nähe befindet sich gleich auch die
Plaza de las Esculturas
mit dem Museum des Künstlers Fernando Botero.
Der durch seine wohl proportionierten Skulpturen
bekannt geworden ist. Ich mag seine Kunst - hier sein
Hombre a Caballo,
1994 Bronce
[Webseite Museum Antioquia].
Meine Ankunft ist gut gewählt, denn am selben Tag findet
der
jährliche Lichterumzug
statt und die ganze
Stadt ist auf den Beinen.
Das Ereignis nennt sich das
"Desfile de Danzas, Mitos y Legendas" - glaube
das versteht man auch ohne Übersetzung.
Weitere Events in
[Webseite Medellin].
Die Metro
wurde vor 10 Jahren am
Río Medellín
entlang gebaut. Sie bringt dich schnell und einfach
in alle Ecken der Stadt u.a. der "Zona Rosa", einem
Ausgangsviertel der Stadt.
Doch dieses
gehobenere Viertel
mit teuren Hotels, Restaurants und Boutiquen
ist eher für reiche Besucher aus Bogotá gedacht.
Mir gefällt es da besser im Stadtkern, wo das
bunte Treiben
vom Leben und Überleben täglich stattfindet.
Hier befindet sich kein einziger Ausländer und keiner
kümmert sich um Touristen, deshalb falle ich
kaum auf.
In der Nacht zeigt die Stadt die gewaltige
Energie des menschlichen Daseins.
In einer Taberna, Discoteca oder gar "Bar con Show"
wird zu lauter Musik (Rasca Fija) der Kopf mit
starkem Aguardiente (Schnapps) benebelt.
Vor mit schweren Eisentoren geschlossenen Geschäften
oder unter Brücken liegen am Tag und nachts
Betrunkene und Obdachlose.
Das ist nicht ein Anblick für jedermann...
Die Strassenhändler und Strassenküchen sind überall,
Ströme von Menschen in alle Richtungen.
Auf den Strassen ein dichter Verkehr mit lärmenden Bussen,
Motorräder, gelbe Taxis und immer wieder eine Polizeipatrouille
auf einem Geländemotorrad. Der Polizist auf dem Sozius hat sein
Maschinengewehr im Anschlag. Ein Bild an das man sich sehr schnell
gewöhnt. Die Sicherheit scheint durch die allgegenwärtige
Polizei sehr gut zu sein - an fast jeder Strassenecke steht ein
grün uniformierter Polizist.
Doch anfangs der 90er Jahre war das noch ganz anders.
Einer erzählt mit, dass zur Zeit
Pablo Escobars pro Tag bis zu 300 Menschen ermordert wurden und
in einer Nacht bis zu 18 Bomben detonierten. Medellín war zur Zeit
des Drogenkartells die gefährlichste Stadt der Welt.
Bei einem
Bombenanschlag auf Boteros Friedenstaube
im Jahr 1995 sind mehr als 20 Menschen ums Leben gekommen.
Doch nach der Erschiessung des Drogenbarons hat sich die Situation
beruhigt und mir scheint als ob die Stadt nun voller Lebenslust
all den Schrecken kompensieren will.
Der Flaschengeist:
Bei der Ausreise aus Kolumbien wird jedes Gepäckstück geröngt
und dabei wird logischerweise meine
gigantische Weinflasche
entdeckt - (siehe obiger Bericht
-> Ein bewegender Moment in Quito).
Natürlich wollen die Beamten der "ANTINARCOTICOS"
(militärische Drohgenfahndung)
die Flasche sehen und dann auch öffnen.
Nun besteht dann die Gefahr, dass etwa 5 Liter auslaufender Rotwein
alle meine Kleider färben!
Die Flasche hat aber einen Korken und schon will ein Beamter
einen Korkenzieher holen. Nein - warne ich, dass geht nicht!
Einer der vielen Polizisten hat eine Idee und verschwindet, während
die anderen nur grinsen. Alle stehen im Kreis und
begutachten die riesige Flasche.
Ich mache Sprüche und verlange nach
Gläsern, damit wir alle zusammen den Wein trinken können.
Dann seien sie ja alle betrunken, meinen die Beamten -
aber das sind sie am Abend in der Taberna ja sowieso, denke ich mir.
Unterdessen ist auch der Chef der Truppe eingetroffen und schaut
mit seinem zernarbten Gesicht grimmig auf die verdächtige Flasche.
Er hat wohl im dichten Regenwald schon manches Drogenlabor ausfindig
gemacht und jetzt checkt er Ausreisende, denke ich mir.
Der potentielle Transportbehälter
wird nun geschüttelt und genau wird geschaut,
ob sich am Boden nicht doch etwa weisses Pulver ansammelt.
Doch nichts geht.
Dann erscheint der eine Beamte mit einer Spritze.
Das ist die Lösung - mit der Nadel durchsticht er den Korken
und trinkt gleich vom dem Saft.
¡Muy rico! - süsser süffiger Wein,
meint er und grinst dabei. Gleich will er mir die Spitze mit dem Wein in die
Blutbahn stechen. Nun grinse ich - bisschen Spass muss sein.
Die Sache ist damit erledigt. Dann hilft er mir freundlich
die Flasche sorgsam zu verpacken und alle bedanken sich mit
einem Lächeln...
[Webseite Policia Nacional Colombia]
Zurück in Newport News, VA der
Grössenvergleich
der Weinflasche zu einer Bierbüchse - natürlich hat die
U.S. TSA
[Webseite Transportation Security Administration]
den Koffer in Miami auch noch einmal geöffnet - aber scheinbar
hat sie technische Mittel den Flascheninhalt ohne zu öffnen zu überprüfen.
Oder haben sie sich etwa von der gefälschten CINZANO
Etikette irreführen lassen?!
In Kolumbien sagt man, die schönsten Frauen kommen aus Medellín.
Nach meiner Meinung sind die Frauen nicht nur
unglaublich hüpsch,
sondern auch
sehr sympathisch
und zu meinem Vorteil im allgemeinen nicht sehr gross.
Sicher ein weiterer Pluspunkt.
In den letzten Wochen habe
ich die helle und dunkle Seite des Lebens erfahren.
Das ist Lateinamerika
mit seiner ganzen Anziehungskraft auf mich - gerne träume ich nun
weiter von der Wärme und Herzlichkeit bis zu meiner nächsten Reise
nach...
-> Manaus - BRASIL.
Doch zuerst kehre ich wieder zurück in mein Apartment in Newport News,
-> Virginia - USA.
Am 13. April 2007 geht die Reise ins Amazonasgebiet.
Schon lange einmal wollte ich in den Regenwald und
Stucki wird mich dabei erstmals begleiten
- ihr könnt euch also schon auf ein paar abenteuerliche Berichte gefasst machen...
Manaus ist ein Stadt mit mehr als 1.5 Millionen Einwohnern und das
inmitten des Amazonasbeckens. Der Kautschuk hat einst der Stadt zu Wachstum
und Wohlstand verholfen. Aus dieser Zeit stammt auch das berühmte
Teatro Amazonas
- ein Nachbau eines grossen Opernhauses
in Paris.
Auch andere Gebäude stammen aus dieser Zeit.
Die Markthalle
Mercado Municipal -
ist in Frankreich von Gustav Eiffel gezeichnet und erstellt und
dann in Einzelteilen in den Amazonas verschifft worden.
Der Kautschuk wurde später dann oft synthetisch hergestellt und mit der wohlhabenden
Stadt ging es schnell bergab. Erst die Umwandlung in eine Freihandelszone
brachte die Kehrtwende und heute geht es dementsprechend impulsiv
zu und her - Manaus das
Hongkong des Amazonas!
Die Stadt liegt am Ufer des Rio Negro,
kurz bevor er sich mit dem Rio Solimőes vereint.
Das Wasser des braunen Rio Amazonas (so nennen den Fluss die Peruaner)
fliesst Seite an Seite
mit dem dunklen Wasser des Rio Negro,
bevor es sich dann vermischt -
"Meeting of the Waters".
Es ist extrem feucht und heiss und die Regenzeit ist voll im Gange,
die Flüsse haben Hochwasser, ideale Bedingungen um mit einem
Boot in den Regenwald
zu fahren. Doch zuerst wird der
doppelstöckiger Kahn
noch an einer im Fluss
schwimmender Tankstelle
aufgetankt. Weiter geht die
idyllische Fahrt
gegen die Strömung des Rio Negros. Tagesziel ist eine kleine
schwimmenden Lodge
in einer ruhigen versteckten Lagune.
Eine
Kühlbox mit eisgekühltem SKOL-Bier
wird uns die Tage fernab der Zivilisation
versüssen. Das gefällt auch unserem
kolumbianischen Kapitän und schnell ist
Giorgi unser Freund :-).
Von nun an wird die ganze Woche in der
Hängematte übernachtet
- darin schläft es sich wirklich besonders gut! Das säurehaltige
Wasser des Rio Negros mögen die Moskitos nicht besonders
und so bleiben wir die Nacht in der Lagune von Angriffen verschont.
Von der
Green Lodge aus machen wir nun einige Ausflüge
in den überschwemmten Regenwald. Ein
kleines motorisiertes Kanu
bringt uns tief ins Dickicht hinein.
Beim Eindunkeln auf der Rückfahrt
vom Fischen von Piranhas, entdeckt
Fabino unser Guide ein Faultier hoch oben in einem Baum.
Wie ein Wiesel klettert er hinauf und will uns das Faultier herunterholen.
Plötzlich hören wir nur noch wie ein Ast bricht und schon rechnen wir damit,
dass unser Guide sich nun gleich das Genick bricht und uns dann alleine
in der Wildnis zurücklässt.
Doch etwas braunes dunkles fällt aus der
Baumkrone nur knapp am Kanu vorbei ins Wasser. Blitzschnell ist Fabiano
wieder unten und packt das Tier unter den Armen und zeigt
uns stolz das
patschnasse Faultier.
Das Slot kann übrigens schwimmen und wir lassen es natürlich wieder
laufen - der Sturz ins Wasser war eigentlich nicht geplant gewesen, hat
uns Fabiano nachher erklärt.
Die Piranhas sind wirklich einfach zu fischen, das nervöse
Zucken an der Angelschnur
ist ein Hinweis, das sich die Fische an den Fleischköder ranmachen.
Jetzt nur schnell an der Schnur ziehen und schon zappelt einer dran,
wenn du Glück hast. Manchmal springt auch gleich ein kleiner Schwarm
mit aus dem Wasser...
Die Piranhas gehen nachts schlafen, dann aber sind noch gefährlichere
Jäger oder Parasiten auf der Jagd. Der Gefürchteste von allen ist winzig
klein. Ein kleiner Fisch, fast nur ein Wurm, wird in Brasilien Candirú oder
auch Penisfisch genannt.
Normalerweise attackiert der Penisfisch andere Fische, wenn dieser ins
Wasser uriniert. Dann nimmt der Candiru diese Fährte auf und
verankert sich mit seinen dornigen Widerhaken in den Kiemen und ernährt sich
von dessen Blut und Fleisch.
Oft fügt der Candiru seinen Opfern so große Wunde zu, dass sie sterben.
Doch ob Fisch- oder Menschenurin, der Candiru ist bei seinen Opfern nicht wählerisch.
Die Einheimischen fürchten sich extrem davor, nachts sehen wir Fabiano
nie direkt ins Wasser urinieren, auch nicht vom Boot aus.
Er erzählt uns von seinem Cousin in Guyana, der daran gestorben ist.
Der
Candiru (Penisfisch) sei bei ihm, beim Urinieren vom Bootsrand, entgegen dem
gelben Strahl in seinen Körper eingedrungen und das hat dann sein
Todesurteil bedeutet.
Wir beladen unser
Kanu mit Esswaren
(natürlich darf dabei die Kühlbox mit dem Bier nicht fehlen)
und Fabiano unser Guide, Stucki und ich machen uns auf
eine dreitägige Jungle-Expedition.
Dabei müssen wir rechtzeitig vor dem Einbruch der Dunkelheit
einen geeigneten Ort zum Übernachten suchen. Mit einer
Machete fällen wir Bäume, um daraus ein
gedecktes Nachtlager zu bauen,
wo wir unsere Hängematten vom Regen geschützt aufhängen können.
Danach wird gefischt und gejagt. Die Jagd auf Alligatoren hat es Fabiano
besonders angetan, nachts leuchten im Scheinwerferlicht deren
hunderte Augen am Flussufer.
Kleinere Alligatoren
packt er schon mal schnell mit der Hand, aber an den Spiess muss heute
schon ein grösserer. Nach
erfolgreicher Jagd
gibt es dann Alligatorenbraten zum Nachtessen.
Das Tageslicht und der Lärm der Tiere bringen dich schnell in einen
neuen Tag. Bevor du die Hängematte verlässt lohnt sich ein Blick in die Schuhe
auf jeden Fall, den prompt finden wir in unserem Lager eine grosse
schwarze Tarantula-Spinne.
Am Tag durchstreifen
wir mit unserem Kanu
kleinere Nebenflüsse und Lagunen.
Das Hochwasser hat den
Regenwald geflutet
und das macht es interessant. Ab und zu müssen wir zum Paddel greifen
um mit Treibholz oder Schilf blockierte Stellen zu passieren.
Nie weisst du, was es um die nächste Ecke wohl zu sehen gibt.
Grosse und kleine bunte Vögel oder eine Affenfamile, die über unsere
Köpfe hinweg turnt. Immer wieder sporadisch tauchen graue und pinke
Amazonas-Delphine aus dem Wasser auf. Das macht den dunklen
Fluss schon fast wieder vertrauenswürdig, wenn da nicht der Gedanke
an unheimlichen Wasserkreaturen wäre...
Am letzten Tag besuchen wir ein kleines Dorf und übernachten dort.
Die Menschen wohnen in sehr
einfachen Holzhäuser.
Das Dorfleben ist ruhig und gemächlich. Für die Kinder ist
das Wasser die Strasse,
Strandbad und Spielplatz zugleich.
Wir beobachten auch einen
Boatsbuilder mit einer Kettensäge
beim Aufbau eines Bootes.
Darauf überqueren wir mit dem Kanu den breiten Fluss und steigen auf
zu einem kleinen Hügel mit einer herrlichen
Aussicht auf den Rio Negro.
Hier wohnen einige Ureinwohner des Amazonas - geduldig
erklären uns Indogene die
Verwendung ihrer Heilpflanzen.
Eine Pflanze sollen sogar helfen sich selber gegenüber ablehnend
verhaltende Menschen gütig zu stimmen.
Zwei Knollen habe ich nun, hoffe aber, dass ich sie nie anwenden muss ;-)...
Die Tage vergehen wie im Flug und nach 6 Tagen bringt uns Giorgi
mit seiner
Barke auf einem kleinen Nebenfluss zum
Rio Negro und
zurück nach Manaus.
Dort feiern wir gleich am zentralen Platz
"Praça Policia"
mit einigen grossen Flaschen SKOL-Bier
und zwei herrlichen Fleischspiessen vom Strassengrill unseren
erfolgreichen Amazonas-Trip.
Die Fleischspiesse mit der würzigen Sauce zeigen am nächsten
Tag ihre volle Wirkung auf unsere Darmflora = Stuhlgang ungeformt...
Den zweiten Teil unseres leider nur zweiwöchigen Aufenthalt in Brasilien
verbringen wir an der Küste. Ein Inlandflug bring uns via Belém
nach
Fortaleza.
Dort wollen wir ein wenig am Strand relaxen.
Zwar ist auch hier noch Regenzeit, das hindert uns aber nicht
gemütlich
unter einem Sonnenschirm
zu sitzen,
das Strandgeschehen
zu beobachten und natürlich das eine oder
andere Bierchen zu trinken.
Dabei stapelt sich das
Altglas unter unserem Plastiktisch...
Am Abend kommt richtig Leben an die Strandpromenade und es werden temporäre
Strassenküchen aufgebaut.
Einer präsentiert seine feine
Schokolade direkt auf der Motorhaube
und dieser hat die
Essküche gleich im Kofferraum
eingebaut.
Nach unserer üblichen SKOL-Vorspeise gehen wir später in eine
Churrascaria. Ein typisch
brasilianisches Steakhouse,
wo es gegrillte Fleischspiesse
bis zum Umfallen
gibt...
Das Stadtzentrum ist immer wieder ein Besuch wert. Auch dort
gibt es einiges zu sehen. Ein Einkaufsbummel durch den grossen
Textilmarkt darf natürlich nicht fehlen.
Leider, leider vergeht die Zeit im Flug und der Tag der Anreise ist
nahe. Unsere Rückflüge sind von
Manaus
und wir fliegen am Vorabend
der Ausreise dorthin zurück. Wir haben dann noch die Gelegenheit
das Opernhaus
von innen zu Besichtigen und den Glanz vergangener
Jahre zu sehen.
Ein letzter Besuch im Hafenviertel bei Nacht und schon
trennen sich unsere Wege wieder. Stucki fliegt am So. 29. April 2007
via São Paulo und Paris zurück nach Zürich.
Während ich von Manaus mit einem
Flieger der TAM
in nur 5 Stunden direkt nach
Miami reise
und von dort zurück nach Norfolk, VA fliege.
Eine weitere unvergessliche Reise ist
für uns beide
vorübergehend zu Ende gegangen...
...
-> Back to Virginia - USA.