Zurück in der Schweiz  Switzerland

...und schon wieder fort?

In der Zeit bis zur erneuten Abreise wohne ich in meinem Elternhaus in Eiken AG. Mein Vater ist der Grottenwart der kleinen Lourdes-Grotte am Waldrand. Von dort oben schaut man über das Dorf und die Chemiewerke hinweg, zur deutschen Grenze mit dem nahen Schwarzwald.
Zuhause fallen immer mal wieder kleinere abwechslungsreiche Arbeiten an. Hier fahre ich als "Rapid-Man" eine Ladung Äpfel zur "Moschterei". Oder helfe meinem Vater beim Holzspalten um den Holzvorrat weiter auszubauen - denn der nächste Winter kommt bestimmt... Unterdessen zerlegt meine Mutter den Kürbis für eine leckere Suppe.
Beim spontanen Göttitreffen wandern wir über die leicht verschneiten Jurahügel und geniessen die Zeit unter Freunden.

So vergeht die Zeit im Nu, während die Vorbereitungen für meinen neuen Lebenabschnitt auf Hochtouren laufen. Mit der Unterstützung meiner Firma und nach dem Besuch in der U.S. Embassy, erhalte ich problemlos ein U.S. Arbeitsvisum. In der Schweiz bekomme ich ein umfangreiches 6 wöchiges Einführungsprogramm in die Zukunftstechnologie Digitaldruck und Book On Demand.
Die USA ist ein wichtiger Markt und ich fliege gleich mit dem Entwicklungsteam nach Washington und besuche in Harrisonburg, VA und Memphis, TE zwei wichtige Kunden. So bin ich gleich haut nah dabei und erhalte eine solide Grundlage für die Betreuung und Weiterentwicklung der Buchbindemaschinen, welche in Newport News, Virgina hergestellt werden.

Am 1. Januar 2006 heisst es wieder einmal Abschiednehmen von meinen Eltern, Bruder, Freunden und Bekannten. Ein Abschied mit ungewissem Ausgang - mit einem "One Way Ticket"...
Ich verlasse Zürich am <1.1.at 1pm> mit dem Flug LX52 nach Boston. An diesem symbolischen Datum beginnt ein neuer Lebensabschnitt in -> Newport News, Virginia - USA.

Ein Sommer in der Schweiz

Am 8. Mai 2008 komme ich aus Kolumbien in die Schweiz zurück und erwarte auch bald Esperanza hier wiederzusehen. Nach einigen weiteren Anfragen zu ihrem Touristen-Visa klappt es dann endlich. Und so sind Esperanza und ich nach kurzer Trennung wieder vereint. Natürlich möchte ich ihr in den drei Monaten, die uns bleiben möglichst viel von unserer Kultur mitgeben ;-) ...
... nicht nur die Bierkultur - auch ein bodenständiges Schwingerfest gehört dazu.
Gerne zeige ich ihr meine kleine Schweiz, als Ausgangspunkt wohnen wir in einem Hotel im beschaulichen Zofingen.

Es macht echt Spass, Esperanza mit meinem 73er Alfa Junior 1600 GT auszuführen, z.B. ans Aareufer.
Gelegentlich trifft sich die ganze Familie Jegge und einmal gehen wir über die alte Holzbrücke nach Bad-Säckingen. Also nach Deutschland, obwohl Espe gar kein Visa dafür hat.
Die Landschaft in der Schweiz gefällt ihr besonders gut, alles ist grün und die Luft frisch - kein Vergleich zum Smog in Bogotá. Hier auf einer Velo-Probefahrt mit Stucki's Nachwuchs im idylischen Fricktal.
Da ist in Basel schon einiges mehr los, besonders am EM2008 Spiel Holland-Russland ist die ganze Stadt orange gefärbt. Wir schauen uns dort das Spiel auf einer Grossleinwand am Rheinufer. Tausende Fussballfans und die Abendstimmung am Rhein.

Ein Highlight war sicher auch die Einladung zu Judith's und Marcel's Hochzeit. Uff - Glück gehabt, Espe hat den Brautstrauss nicht erwischt... ;-). Ein gelungenes Fest im Hotel Hermitage am Vierwaldstädtersee und einem wunderschönen Sonnenuntergang. Am nächsten Tag hatten wir noch genügend Zeit auch die Stadt Luzern zu besichtigen.

An einem weiteren Wochenende fahren wir mit dem Zug nach Bern und besuchen dort das Bundeshaus. Bei einem Spaziergang durch die Altstadt entdecken wir dann auch das Haus in dem Albert Einstein von 1903 bis 1905 gelebt hat und seine Relativitätstheorie entwickelt hat.
Die Landeshauptstadt hat noch einiges mehr zu bieten, so darf ein Besuch beim alten Bärengraben nicht fehlen. Auch der imposante Zytglogge oder ein Blick in den alten Kornhauskeller gehören dazu. Das Bundeshaus bei Nacht.

Ein weiteres Highlight war sicher auch unsere mehrtägige Reise durch die Schweiz. Dank dem neuen Lötschbergtunnel erreicht man Zermatt von Zofingen mit dem Zug in weniger als 3h. Und genau dorthin fahren wir dann auch. Spontan finden wir in Zermatt in der Herberge Le Mazot eine einfache Bleibe. Ein geeigneter Ausgangspunkt um bequem mit einer Seilbahn hinauf auf das kleine Matterhorn zu fahren und die Aussicht auf Zermatt, die Gletschter und die Berge zu geniessen. Im ewigen Schnee kann man den ganzen Sommer hindurch Skifahren oder einfach nur auf einem Schneemoto gross angeben ;-).
Weiter geht unsere kleine Schweizreise via Domodossola ins Tessin. Dort treffen wir uns mit Stucki und seiner Mutter, die schon seit mehr als 10 Jahren in der Sonnenstube der Schweiz lebt. Wir kommen genau richtig zum Nationalfeiertag und dem traditionellen Risottoessen. Tagsüber geniessen wir die Sonne und das erfrischende Wasser am Ufer der Maggia. Nach einem weiteren sonnigen Badetag in Locarno geht unsere kleine Reise leider zu Ende und wir kehren in die Deutschschweiz zurück.

In Zürich waren wir an einem speziellen Tag, während der Streetparade steht alles Kopf in der grössten Stadt der Schweiz. Aussen ganz normal, der Hauptbahnhof, aber innen geht die Post ab. Die Polizei auf Rollen hat alles im Griff, zu Lande wie zu Wasser. Ein weiterer unvergesslicher Tag mit einer anschliessend langer Nacht...

Zwischendurch mal einen Tagesausflug, denn wenn das Wetter stimmt ist es doch bei uns im Tafeljura auch ganz schön... Ein kleiner Waldspaziergang und dann auf dem Gipfel als Belohnung eine herrliche Weitsicht in die Alpen.

Zum Abschluss unseres gemeinsamen Aufenthaltes in der Schweiz besuchen wit das Seeland. Ich habe in Murten mehr als 4 Jahre gewohnt und gearbeitet. Dabei habe ich mich hier am Murtensee und im kleinen Städtchen immer sehr wohl gefühlt. Im Schiff fahren wir durch den Wasserkanal weiter nach Neuchâtel.

Leider ist damit unsere gemeinsame Zeit in der Schweiz schon vorbei. Esperanza muss am 28. August zurück nach Bogotá, während ich am 1. September 2008 in die USA fliege, um dort mein Arbeitsprojekt zu beenden. Wann wir uns wiedersehen ist noch unsicher...
Ich hoffe bis Ende des Jahres endlich einen Arbeitsvertrag zu bekommen und damit ein Arbeitsvisa für Kolumbien beantragen zu können. Doch noch ist alles ungewiss und Esperanza und ich sind nun also für unbestimme Zeit getrennt...   -> weiter zu 2008.
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