Am Montagabend den 10.05.2010 verlasse ich
Caracas in einem Nachtbus
nach Maracaibo. In den Nachrichten höre ich es noch: mehr als 30 Menschen
wurden über das Wochenende in der Hauptstadt Venezuelas ermordet!
Es gibt keinen weiteren Grund mehr hier weiter zu verweilen.
Nach rund 12 Stunden erreiche ich am nächsten Morgen
Maracaibo.
Gleich am Terminal steige ich um in ein Kollektiv-Taxi, das mich
bis über die Grenze nach Kolumbien bringen wird. Wir sitzen zu sechst
im "Ami-Schiff" der 80er Jahre.
Auch ein Pärchen aus Brasilien ist dabei
und so wird die Fahrt recht unterhaltsam.
Wir passieren in Venezuela noch unzählige Kontrollposten,
aber alles ohne Probleme und ziemlich flüssig.
Das ist der Vorteil vom Taxi gegenüber dem langsamen Bus:
die sechs Ausweise sind schnell kontrolliert. Auch kennen
die Polizisten unseren Fahrer, der die Tour wohl fast täglich fährt...
Keiner der Beamten verlangt nach Schmiergeld: Glück gehabt.
Auch der Grenzübergang nach Kolumbien verläuft reibungslos.
Die übliche Prozedur:
- Venezuela Gebäude 1: Ausreisegebühr entrichten (65 Bs.F)
- Venezuela Gebäude 2: Immigration Ausreisestempel
- Niemansland: Auf die anderes Seite laufen
- Colombia Gebäude 1: Immigration Einreisestempel (Gültig für 60 Tage)
- Colombia am Strassenrand: Kurze Gepäckkontrolle
Das venezolanische "Por Puesto" Taxi bringt uns bis zum
kolumbianischen Busterminal in
Maicao.
Dort kann man schnell noch Geld wechseln (1US$ zu ca. 1900 Pesos)
und schon steht ein Kleinbus bereit
für die Weiterfahrt nach
Santa Marta.
Nach weiteren 4 Stunden Fahrt durch eine abwechslungsreiche Landschaft,
vorbei am "Nationalpark Tayrona",
bin ich endlich an meinem Tagesziel. Rund
20 Stunden hat die Reise also nun von Caracas bis nach St. Marta gedauert.
Ich freue mich wieder in Kolumbien zu sein, die Menschen sind freundlich
und heiter und wissen wie man das Leben trotz langen Arbeitstagen geniessen kann.
Ich kann es selbst kaum mehr glauben, dass ich die selbe Reise in
umgekehrter Weise selbst einmal im Wagen gefahren bin! Dabei sind das erst 5 Jahre her,
dass ich mit meinem eigenen kleinen Toyota hier durchgekommen bin...
-> Colombia 2005
Santa Marta habe ich noch ganz gut in Erinnerung vom letzten Jahr,
doch auch hier hat sich doch schon wieder einiges verbessert seit meinem
letzten Besuch:
-> Santa Marta 2009