Nach nur neun Stunden Flugzeit von London, mit einer fantastischen Sicht auf das vereiste Grönland,
beginne ich am 13. Mai 2004 meine Reise in Vancouver.
Via Internet
(Steam Clock) ein Zimmer reservieren lassen. Die Uhr
dampft den ganzen Tag und bläst jede Viertelstunde in eine Signalpfeife. Von hier ist es nicht weit bis zum
Wahrzeichen von Vancouver, dem
. Von dort hat man eine herrliche
Aussicht zum grünen Herzen der Stadt, dem
. Vancouver ist eine multikulturelle Stadt und vielleicht
sind deshalb die Menschen hier so tolerant und hilfsbereit. Der Buschauffeur lässt mich passieren, obwohl
ich keine Coins habe und die Busfahrt vom Flughafen nach nicht mit einer Note bezahlen kann. Auch das
Wetter überrascht mich, es ist hier schon recht mild, obwohl es ab und zu windig ist, doch in der Nacht
wird es empfindlich kalt. Sollte es aber einmal regnen (dann meist lange, wie im nahen Seattle), kann man hier problemlos
in unterirdischen miteinander verbundenen Shoping-Malls verweilen. Doch das will und kann ich nicht, denn es gibt noch vieles mehr
zu
...
Je besser ich die Stadt kennenlerne, je mehr liebe ich sie. In Vancouver finde ich
,
inkl. dem
. Von dort aus kann man den grossen
geniessen...
den Menschen dabei zusehen. Ganz gut hat mir gefallen, wie
ich im Strassenraster von Downtown nach Westen die Baumwipfel des Stanley-Parks,
nach Norden das
sehen konnte. Das weniger
als 1mm dicke Polyesterdach wird nur duch Luftdruck stabilisiert und mit Ventilatoren nach oben geblasen!
Eine tolle Übersicht über die Stadt erhält man zu allen Tageszeiten (das Ticket ist für den
ganzen Tag gültig) vom Harbour Center Lookout. Von dort hat man im Norden den
zu seinen Füssen. Ich konnte mich daran
nicht sattsehen und habe nach dem Sonnenuntergang darauf gewartet, bis die Stadt sein nächtliches Lichtermeer
einschaltete.
Diese sehr englische Hauptstadt von B.C. (British Columbia) an der
Südspitze von Vancouver Island erreichte ich nach einer
etwa 3,5 stündigen Reise. Der Reisebus der
"Pacific Coast Lines" wird dabei in den Bauch einer
Fähre geladen
und so geniesse ich die
Überfahrt an Deck des Schiffes.
Vom Busbahnhof gehe ich zuerst zu meiner schwimmenden Unterkunft.
Das Segelschiff
"
Wingarra"
liegt noch dick eingepackt in einem kleinen
Privathafen
(hier 2. von links) etwa 10 min. vom Stadtzentrum entfernt.
Meine erste Aufgabe besteht nun darin, das Schiff von seiner
Schutzhülle
zu befreien und die Wassertanks neu aufzufüllen.
Danach richte ich im Bug des Schiffes meine Schlafstelle für
die nächsten zwei Monate ein.
Solange besuche ich die Sprachschule
[Global Village]
in Victoria.
Während dieser Zeit bin ich nun auch
der "
Skipper" :-)
Gleich vor dem Schiff befindet sich ein Flugplatz für
Wasserflugzeuge
und ich staune wie auf dieser schmalen Wasserstrasse die grossen
Fährschiffe aus Seattle und
die Flugzeuge gleichzeitig passieren!
Ich habe den Zeitpunkt meiner Anreise gut getroffen,
so erlebe ich die Stadt von ihrer schönsten Seite
bei Sonnenschein während dem
Victoria Day
und auch bei Nacht ist das
Parlamentsgebäude immer toll beleuchtet.
In Victoria kann man an der Küste entlang bis zum südlichen Punkt von Vancouver-Island
(
Ogden Point) spazieren.
Von hier hat man bei schönem Wetter eine fantastische Sicht auf die
schneebedeckten Berge der
Küste vom U.S. State Washington.
The Emerald Sea
Beim Ogden Point, dort wo alle grossen Kreuzfahrtschiffe in Victoria
anlegen, befindet sich auch eine Tauchbasis.
Erin, der Besitzer ist ein typisch netter und cooler Kanadier, so will er
von mir keine Tauchlizenz oder Logbucheintrag sehen und lässt mich
gleich alleine tauchen, da kein Dive-Buddy auf der Tauchbasis ist ... it's easy :-)
So erlebe ich einer meinen besten
Tauchgänge direkt an der Breakwater
vom Odgen Point. Ich tauche bis 75 feet der 700m langen Hafenmauer
entlang und schaue dabei immer wieder in die Augen grosser und
grimmig blickender Fische. Alles ist grösser, so sehe
ich Seeigel die ich in der Grösse von Tennisbällen kenne
hier in der Grösse von Fussbällen! Riesige Seesterne
wandern sichtbar über die Felsbrocken. Ich kenne die Namen
nicht aller dieser Tiere und Pflanzen, welche hier an einem Sommertag
bis einen foot pro Tag wachsen können. So tauche ich durch einen
Unterwasserurwald hindurch, auf dessen grünen Blättern allerlei
Getier sitzt u.a. Krebse und weisse leuchtende Schnecken. Dazwischen
schweben kleine durchsichtige Quallen. Das grün der Pflanzen
lässt alles in grünem Licht erscheinen (The Emerald Sea)!
Grosse weisse Anemonen wachsen wie Palmen dazwischen und
der Taucher befindet sich in einer anderen Welt.
Ich könnte noch lange hier unten bleiben, doch tauche ich nur
mit einem Neoprenanzug und nach etwa 45min. bekomme ich im
10 Grad Celsius kalten Wasser kalte Füsse und kehre ans Land
zurück. Doch ich komme wieder! Auch möchte ich den
Giant Pacific Octopus
[Webseite Octopus]
noch zu Gesicht bekommen, bisher habe ich
nur seine Opfer gesehen... leer Panzer von Krabben. Auf dem Weg
der Hafenmauer entlang begegnet mir noch dieser kleine
Harbour Seal!
H.M.C.S. Mackenzie
Am Sonntag hatte ich die Gelegenheit zu den Wracks der G.B. Church
und der H.M.C.S Mackenzie
[Webseite der Wracks]
einem Kriegsschiff der kanadischen Marine zu tauchen.
Mit einem kleinen
Alu-Tauchboot
auf einem Anhänger fuhren wir nach Sidney B.C.
Dort brachte uns dann Pierre in einem
Höllentempo
(über 40 Knoten) zu den
Markierungsbojen
des 366 feet langen Wracks. Wir mussten über 3h warten,
bis der Scheitelpunkt der Gezeiten erreicht war und trotzdem
war die Strömung so stark, dass wir
Taucher
uns wie wehende Fahnen an einer Fahnenstange am Seil der
Boje festhielten und uns daran in die Tiefe zogen.
Ich werde das Gefühl nie mehr vergessen, als der
Zerstörer mit seinen mit Muscheln überwachsenen
Gefechtstürmen in der Tiefe langsam sichtbar wurde!
Das Eindringen in das Wrack ist aus Sicherheitsgründen nur
ausgebildeten Wracktaucher erlaubt. Doch ist es möglich
mit Taucherlampen die Räume des Schiffes zu erleuchten und
z.B. kopfüber senkrecht schwebend das Wrack zu untersuchen.
Das hat mir so gefallen, dass ich mich nun während
dreier Wochenenden zum Wracktaucher ausbilden lassen will.
Dies ermöglicht mir dann bis tief in den Bauch
des Schiffes vorzudringen.
Wenn ich mal nicht am Tauchen bin, besuche ich die Sprachschule
und diese ermöglicht auch viele Ausflüge mit
Schulkameraden
zu machen, so z.B. in den
versunkenen Garten
vom 100 jährigen Butchart Garten
[Webseite Butchart Garden].
Oder einfach Spass haben und z.B. mit dem Mexikaner-Clan am Freitagabend
einen draufgeben.
Ab und und zu und bei schlechten Wetter überhole
ich als
Schiffselektriker
die Installationen der guten alten Wingarra. Der Skipper hat
mich bereits zum First Officer o.w. befördert ;-).
Um mich fit zu halten, klettere ich auf einen der
Masten des Seglers
oder mache ausgedehnte
Spaziergänge
und halte Ausschau nach einem
Flugzeugträger.
Am Wochende hatten wir 6000 Seeleute vom
nuklearbetriebenen
Flugzeugträger U.S.S Stennis in Victoria.
Nach 6 Wochen verlasse ich am 09. Juli 2004 die Sprachschule
in Victoria. Natürlich wollen einige meiner
Schulkameraden
das Boot noch sehen. Hier sind ein paar
Gruppenfotos
meiner
Freunde,
welche ich hoffentlich bald auch in Mexico und
Kolumbien besuchen kann.
Oscar The Sailor,
dem Kolumbianer aus Bogota war es am Anfang ein wenig übel,
doch nach zwei Kokanee Bierchen war er unser Seemann!
Am nächsten Tag war dann meine
Graduation und
hier ist das obligate
Abschiedsfoto.
Die Schule ist nun definitiv zu Ende und ich habe mehr Zeit
für das schöne im Leben u.a. natürlich das
Tauchen (hier
zum Vergleich ein Profi im
Trockenanzug)
und absolviere einen NITROX (Enriched Air) Wracktauchkurs.
Am Morgen und am Abend, wenn ich an Deck der Wingarra
sitze, besuchen mich oft
Canadian Goose.
Durch meinen Schiffsnachbarn Radar lerne ich einige Kanadier kennen,
dich mich zu einem Wochenende in Whistler einladen. Sie haben nur
wenige Schritte vom
Whistler Village
für einen
Polterabend
ein
Condominium
gemietet. Für das kanadische-australische
Hochzeitspärchen findet am Samstag eine 80er Jahr
Trash Party
statt. Die
Jungs
und die
Girls
in Partystimmung: dazu ist
Whistler im Sommer
absolut top. Die Fussgängerzone mit ihren unzähligen Pubs,
Restaurants mit Terrassen und Clubs sind einmalig in Nordamerika.
Im Sommer bringen die Skilifte
Mountain Biker für
ein rasante Abfahrt nach oben auf den Mount Whistler.
Im Jahr 2010 finden hier und in Vancouver die olympischen
Winterspiele statt.
Auch die beste
Party geht mal zu Ende
und wir erholen uns beim
Croquet
mit kanadischen Regeln: Nur eine Hand hält den Hammer, in der
anderen Hand muss sich ein Büchse Bier befinden!
Auf der Rückfahrt nach Victoria verfahren wir uns in Vancouver
und müssen dann
noch mehr als 2 Stunden auf einen freien Platz auf der
Fähre warten,
doch für das tolle Wochenende in Whistler mit Freunden,
hat sich die 8-stündige Reise absolut gelohnt.
Segelturn mit Wingarra
Nachdem ich nun 2 Monate in Victoria auf der Wingarra
[Webseite Wingarra]
gelebt habe,
fahren wir
am 24. Juli 2004 endlich ins Meer hinaus.
Während einer Woche habe ich nun die Gelegenheit
einen Teil der Ostküste von Vancouver Island
mit ihren unzähligen
Inseln
und
Buchten
per
Segelschiff
zu entdecken.
Am Abend
ankern wir in
geschützten Buchten
und rudern mit dem
kleinen Beiboot
(Dinghy) ans Land.
Beim Ankern ist es meine Aufgabe die
Ankerwinde
zu bedienen. Dem Butchart Gardern nähern wir uns mit dem
Dinghy,
während andere das
Wasserflugzeug
benutzen.
Meine Fähigkeiten als
Steuermann
kann ich am
Ruder
unter Beweis stellen; es macht gewaltig Spass durch
die Strait of Georgia zu segeln. Doch der Nordwestwind
und die starke Strömung sind gegen uns
und wir segeln durch eine
Meeresenge
zurück in den Schutz der Gulf Islands.
Dabei kreuzen wir eine der
BC Ferries
die zwischen Vancouver und Victoria verkehren. Danach lässt
der Wind nach und wir
holen die Segel
wieder ein. Mit Hilfe des
Schiffsmotors
(defekter Startermotor) und dem GPS
Navigationssystem
halten wir unseren Kurs.
Wichtige Faktoren in diesen Gewässern sind nebst den
Strömungen und den Untiefen auch die Gezeiten:
Insel bei
Flut
und bei
Ebbe.
Nach einem Segeltag erfrischen wir uns
im Meer
und
grillieren
an Deck der Wingarra.
Befreit von allen Strassen ist einfach herrlich die
Schönheit der Natur, die
Freiheit auf dem Wasser
und beim
Nachtessen
den
Sonnenuntergang
zu erleben!
Mit dem eigenen Auto unterwegs:
Ich denke in Nordamerika ist dies die einfachste Art zu Reisen
und so kann ich auch die entlegensten Naturparks erreichen.
Nun bin ich in einem kleinen 90er
Toyota Tercel
unterwegs und starte meine Reise in Victoria auf der
Trans-Canada Highway #1 bei
Mile Zero.
Nachdem ich die verblüffend schönen Strände von Parksville
und Magic Beach besucht habe, lande ich in Comox, dort wo
Pamela Anderson
[Webseite Pamela Anderson]
aufgewachsen ist. Sie war an diesem Tag zwar nicht gerade am
Strand, doch erlebe ich in Comox den
Build, Bail and Sail
Wettbewerb. Am Morgen von 9 am bis 12:30 am haben die Teams
Zeit um
kleine Boote zu bauen.
Gleich danach, um 1 pm findet dann ein
Bootsrennen im Hafenbecken
statt. Es ist herrlich zuzuschauen, wie einzelne Teams mitten
im Rennen abtauchen...
Trotz der Hochsaison finde ich im Herzen der Insel, im
Strathcona Provincial Park
einen Zeltplatz. Ein wunderschöner Park mit vielen
Trails
um einen langen
See mit traumhaften Panorama.
Hier gefällt es mir, mein
Schlafzimmer
ist zwar klein, doch mein
Badezimmer
ist dafür riesig ;-)
Danach gehts nach
Tofino,
ganz im Westen, wo die
Strasse endet.
Während der Hochsaison ist es unmöglich
einen freien Zeltplatz im
Regenwald
vom
Pacific Rim National Park
zu finden. Doch da Bert, der Boatsbuilder aus Victoria, dieses
Jahr segeln will, überlässt er mir seine Reservation.
So kann ich den mehr als 11km langen
Sandstrand von Long Beach
unbeschwert im
Windschatten von Treibholz
geniessen.
Nach einer Nacht im Auto (Beifahrersitz ausbauen und
Rückbank als Liegefläche)
verlasse ich am 8. August 2004 Vancouver Island mit der ersten
BC Ferry von Nanaimo nach Vancouver. Ich durchquere das fruchtbare
Okanagan Valley und übernachte in
Kelowna
und in
Kamloops.
So erreiche ich schliesslich den
Wells Gray Provincial Park
und werde gleich von einem Schwarzbär begrüsst, der
gemächlich die Strasse überquert und auf dem Pfad zum
Toilettenhaus wieder verschwindet
(der musste wohl mal dringend ;-).
Ich beschliesse eine dreitägige
Wanderung zu machen und packe Wasser, Proviant und Zelt in
meinen Rucksack.
Vom
Whitehorse Bluffs
habe ich eine
fantastische Aussicht
auf den
Clearwater River.
Unten am Flusslauf stelle ich auf einem Wilderness Camping
(kleine Rodung im Wald)
mein einsames Zelt
auf. Die Nacht ist herrlich klar, ich habe das Gefühl jeden einzelnen
Stern am Himmel sehen zu können und beobachte auch einige
Sternschnuppen. Am nächsten Tag wandere ich den Fluss
entlang hinauf und finde ein
verlassenes Fischer-Camp.
Später wird der Trail immer schwieriger und schliesslich lande
ich in einem Sumpfgebiet.
Dort quälen mich unzählige Mosquitos und treiben
mich vorwärts.
Dies ist die Schattenseite dieser Natur: auf den Schultern meines
schweissnassen Shirts sitzen je eine handvoll Mosquitos und
stechen mich durch den Stoff hindurch!
Am Tag darauf finde ich trotz mehrstündiger Suche keinen Weg
durch das Gebiet. Der Trail wir nicht mehr benutzt und ist deshalb
komplett verwachsen; ich habe
den Trail verloren...
Ich habe auch seit zwei Tagen keine Menschenseele mehr gesehen und
staune nicht schlecht, als zwei einheimische
Lachsfischer
mit einem kleinen Boot auftauchen. Ich beobachte sie beim
Fischen und lerne einiges über das Fischen von Salmon, doch
den Trail den ich suche kennen sie nicht.
Ab und zu übernachte
auch ein Bär dort wo ich mein Zelt aufgestellt habe,
sagen sie. In der Tat finde ich
Bärenspuren
und auch einen
Moose-Kadaver.
Ich muss umkehren und bei grosser Hitze
auf den Whitehorse Trail zurück
hinauf auf den Green Mountain.
Am nächsten Tag erhole ich mich und beobachte am
Bailey's Chute
wie die Lachse aus dem Wasser springen. Als Desert zum
Schluss besuche ich noch den 140m hohen
Helmcken Fall.
Am 18. August 2004 hole ich Erika vom Flughafen in Calgary ab.
Sie wird mich nun während 12 Tagen durch die Nationalparks
von Banff und Jasper begleiten. Die
Rocky Mountains
sind innerhalb einer Autofahrstunde von
Calgary
erreichbar.
Banff
ist deshalb auch der Startpunkt der 290km langen
Icefield Parkway, einer Traumstrasse durch die Rocky Mountains.
Ausser einer
Stromschnelle
finden wir nichts schönes am touristischen Banff und unsere
Reise führt uns deshalb schon bald weiter zu den
milchig türkis farbenen Seen mit den schönen Namen
Lake Moraine
und
Lake Louise.
Dort wandern wir auf einem Trail
zuerst dem See entlang und danach hinauf zum Teehaus, das
Anfangs 1900 von schweizer Bergführer erbaut wurde.
Immer wieder unterbrechen wir unsere Fahrt auf dem Highway 93
und geniessen das
bilderbuchhafte Panorama!
Der
Lake Bow
mit seinem Kiessstrand und den Schneebergen im Hintergrund
gefällt uns besonders gut.
Wir beschliessen in der Nähe vom
Columbia Icefield
auf einem für Zelte vorbehaltenen Campground
unser Zelt
aufzuschlagen. Wir haben somit genügen Zeit
diese spektakuläre Gegend zu besichtigen.
Leider schlägt später das Wetter um
und der Regen und die Kälte beschleunigen
unsere Weiterreise nach
Jasper.
Durch die Weite der Prairie und vorbei an Erdölfeldern fahre ich
nun wieder alleine von Calgary in den Süden Albertas.
In
Fort Macleod
besuche ich ein gut erhaltenes
Fort
aus der Pionierzeit. Im Fort lebten die
Mounties
(North-West Mounted Police) und sorgten für
Ruhe und Ordnung im Wilden Westen.
Nicht weit entfernt befindet sich der von der
UNESCO geschützte
Head-Smashed-In Buffalo Jump
[Webseite Buffalo Jump].
Dies ist eine
Felskante
in der
Prairie,
wo Indianer seit Jahrtausenden Büffelherden während einer
Treibjagd in den Tod stürzen liessen.
Der Namen erhielt der Ort
von einem Indianerjungen, der während der der Jagd von einem
herabstürzenden Büffel
erschlagen wurde.
Ganz im Süden der Provinz Alberta befindet sich der
Waterton - Glacier International Peace Park.
Das südalpine Gelände ist ein
Paradies für Hiker.
Doch Vorsicht, der starke Chinook Westwind kann das
Wetter innerhalb kurzer Zeit ändern.
Mein Zelt wird
wieder einmal frisch gewaschen... ;-). Ich campe nur 3 km von der
U.S. Grenze
entfernt und erlebe ein Gefühl unbegrenzter Freiheit!
Vom einsamen Campground führt nur eine Strasse weg:
links nach Canada oder rechts in die Vereinigten Staaten.
In der Nacht höre ich tierische Geräusche:
Bär oder Elch, frage ich mich. Am nächsten Tag sehe
ich dann doch einen
Grizzly-Bär
am Strassenrand entlang
laufen und höre seinen Atem, welch ein Erlebnis!
Am 2. September 2004 überschreite ich beim
Chief Mountain
die Grenze zum U.S. Staat Montana. Auf meiner
Fahrt in den Süden erlebe ich während
Stunden die schier unendliche
Weite der Prairie
mit ihren Farmen und Ranchen
zur linken Seite, während
mich zur rechten Seite die Rocky Mountains
treu begleiten. Doch die
Landschaft
ist nicht
langweilig, im Gegenteil sie ist unbeschreiblich
schön und abwechslungsreich.
Leider kann ich dies weder in Worte
fassen, noch in Bildern festhalten.
Dieses Gefühl der Freiheit und der Weite muss
man einfach erleben! Speziell erlebe ich
auch den starken Westwind, der sogar Autos
während der Fahrt umstossen kann.
So erreiche ich schliesslich die Stadt
Great Falls
am Missouri-River. Die dortigen Stromschnellen
waren dazumal für
die Pioniere
ein grosses Hindernis
flussaufwärts. Die Besichtigung
der Giant Springs, der grössten Quelle
Nordamerikas ist aber eine
Enttäuschung,
doch auch dort lerne ich wieder nette
Amerikaner kennen.
Der Scenic Highway 89 der mich bis zum Yellowstone
Park in Wyoming führen soll, bringt mich
auch in das kleine Dorf
White Sulphur Springs.
Dort trinke ich in einer Bar Bier mit einigen
richtigen Cowboys und erfahre vom grossen Rodeo
am Labor-Weekend. Das muss ich sehen und stelle
mein
Zelt auf den RV-Platz
hinter dem
Hot-Springs-Motel. Nach einer eisigen Nacht bei
Temperaturen um den Nullpunkt wärme ich
mich in den heissen Quellen.
Ich kann das Rodeo kaum erwarten und
schaue ich mich unterdessen ein wenig um im
Smith River Valley.
Der nahe Hausberg bietet im Winter die etwas andere Erholung mit dem
Snowmobil: welche der beiden Recreation-arten
würde ich wählen ;-)
Das Rodeo startet mit einer Parade, welche vom
Dorf-Sheriff
angeführt wird. Danach folgt die
Miss North Montana
hoch zu Ross und
natürlich darf der
Rodeo-Clown
nicht fehlen.
Später in der Calcutta (dem Rodeoplatz)
beginnt das Rodeo standesgemäss mit der
Nationalhyme, welche live von einer Schülerin
gesungen wird. Danach zeigen die Cowboys/girls
was sie wirklich draufhaben:
Kälber einfangen,
wilde Pferde reiten
und dem gefährlichen
Bullenreiten.
Jeder Cowboy fängt mal klein an und die
Kinder reiten auf Schafen!
Doch nur für einige Sekunden,
bis der kleine Cowboy/girl dann nach einem Sturz mit
Tränen in den Augen von den Eltern abgeholt werden.
Zum Schluss findet ein
Chicken-Race
statt, alle Kinder
kleiner als 4 feet können in der Calcutta freigelassene
Hühner einfangen und sie danach nach Hause nehmen.
Und dies sind die Preise der
Rodeo-Tombola:
- 4-WD Motorrad
- ein Jagd-Gewehr
- ein Satz neuer Reifen
- eine Wagenladung Holz
Der Wald im Yellowstone ist kein schöner Anblick, ein
Waldbrand hat 1988 einen grossen Teil der Bäume
vernichtet. Nun wachsen zwar wieder kleine Nadelbäume,
doch dazwischen stehen immer noch die alten kahlen toten
Stämme.
Ich bin ja nicht wegen dem Wald hier, sondern
wegen der von den heissen Quellen gezeichneten
mystischen Gegend.
Die
dampfenden Quellen,
Pools und
Geysers sind wirklich herrlich anzusehen.
Ein alter zusammengebrochener Vulkankegel ist die
Ursache dieser thermischen Aktivitäten.
Stundenlanges warten
auf den guten alten
Old Faithful Geyser,
der dann wie angekündigt für einige Sekunden sein
heisses Wasser ausspuckt... :-)
Das heisse Wasser im Pool läd zum Bade
(leider nicht erlaubt und z.T. tödlich giftig und heiss),
die
Farbe kommt von Bakterien.
Ich unternehme eine Nachtwanderung und erlebe so den
Hexenwald beim Eindunkeln.
Der Yellowstone Park ist auch bekannt für seine
wilden Tiere, die geschützt hier leben, u.a. auch
Bisonherden.
Auf der Strasse durch den Park muss man dauernd mit
Wildwechsel rechnen, so kreuzen ein Bison und später
ein Coyote meinen Weg.
Nachts, in meinem Zelt höre ich dann auch mitten in der Nacht
einen Coyotengesang (Vorsänger mit Chor ;-), oder waren
es doch Wölfe?
Die Nacht im Zelt ist hier doch langsam
kalt, so habe ich am Morgen eine Eisschicht auf dem Zelt.
Die Temperatur beträgt nachts auf dieser Höhe
30...20°,
nicht Celsius sondern Fahrenheit (-1...-6 °C).
Vom Yellowstone Park fahre ich nun zuerst in den
Süden direkt zum Tenton National Park und dem
Jackson Hole,
den Alpen Wyomings. Aus einer Ebene
ragen dort steil die Schneeberge hinaus.
Nun fahre ich weiter vom Westen in den Osten Wyomings.
Innerhalb eines Tages sehe ich
Schneeberge,
wilde
Canyons,
kahle
schroffe Hügel
und Wüste. Also richtiges
Cowboyland!
Wirklich unbeschreiblich traumhaft!
Auf meinem Weg quer durch Wyoming bin ich in einer kleinen Stadt mit
dem klangvollen Namen
Thermopolis
gelandet. Hier haben sie die
grösste heisse Mineral-Quelle der Welt,
deshalb auch der
grössenwahnsinnige Name ;-).
Hier befindet sich auch das
Wyoming Dinosaur Center
[Webseite Dinosaur Center]
mit einem
lehrreichen Museum.
Auf der Fahrt nach South Dakota stoppe ich bei einem
teuflisch steilen Berg. Der
Devil's Tower
ist der Legende nach entstanden, als Kinder vor einem Bären
auf einen grossen Stein flüchteten.
Der Stein ist zu einem
Berg gewachsen und hat die Kinder zum Schutz in den Himmel
gehoben. Der markante Berg ist ein Nationalmonument
und ist auf jedem
Autonummernschild Wyomings
zu sehen.
Die Landschaft von South Dakota mit ihren sanften Hügel
und dem Grasland kommt mir nach dem Wilden Westen
von Wyoming richtig brav vor. In den Hügel habe ich
den
National Cementery von Black Hills
besucht:
Wie viele Soldate sind für die Freiheit in Europa gestorben
und liegen hier begraben?
Ich weiss es nicht, doch die vielen weissen Grabsteine
geben doch zu denken.
In den den mit Pinien bewachsenen Hügel von
Black Hills hat es jede Menge Höhlen.
So habe ich die Black Hills Cavern
besucht, sie ist zwar klein und nicht mehr aktiv,
doch Erinnerungen an das Nidlenloch werden wach...
Hier in Black Hills befindet sich mit bis heute erforschten 209 km
die dritt grösste Höhle der Welt, die
Jewel Cave.
Sie kann mit Touren von vier verschiedenen Schwierigkeitsgraden
erforscht werden. Die Saison ist leider Ende August schon zu Ende
und ich kann ich nur die Scenic Tour machen.
Naja, mit dem Fahrstuhl in eine Höhle fahren
ist nicht so meine Methode ;-) doch ich es lohnt sich trotzdem!
[Webseite Jewel Cave]
Mit versteinertem Blick schauen sie über uns hinweg,
die vier
Präsidenten am Mount Rushmore.
Der Eindruck ist überwältigend.
Mich beeindruckt nicht nur
die Bildhauerei an einem Berg, sondern natürlich
auch die Ingenieurskunst. Das pompöse Museum und das
Skulpturstudio beantworten alle meine Fragen.
Hier nur
das wichtigste: es dauerte 14 Jahre von 1927 bis 1941
um die 60 feet grossen
Köpfe der Präsidenten
Washington, Jefferson, Roosevelt und Lincoln
in den Granit von Mount Rushmore zu sprengen.
90% der Arbeit wurde mit Dynamit gemacht, der Rest
mit dem Presslufthammer auf einer Schaukel sitzend.
Dieses Nationale Monument
soll die Geburt, Ausdehnung, Erhaltung und
Entwicklung der Vereinigten Staaten repräsentieren
[Webseite Mount Rushmore].
In der Nacht ist das
Monument hell beleuchtet
und am Berg gegenüber kann auf der mit
hölzernen spiralförmigen Brücken
(Pigtail Bridges)
gebauten Scenic Strasse 16A die Figuren von verschiedenen
Winkeln aus besichtigt werden.
Die Black Hills von Dakota sind das Land der Sioux und
1947 startete ein einzelner Mann
hier zu Ehren des Indianerhelden
Crazy Horse
ein weiteres Bergbearbeitungsprojekt.
Das Projekt basiert alleine auf privaten Spenden und mit
der Unterstüzung der indogenen Stämme.
Dies ist das aktuell weltgrösste Kunstwerk und
dazu wird die
Kontur eines ganzen Berges
verändert
Am Schluss soll der Indianerhäuptling mit Pferd zu sehen sein,
im Augenblick ist aber erst das Gesicht fertig.
Bereits der Kopf von Crazy Horse hat die Grösse
aller vier Mt. Rushmore Präsidenten zusammen!
Eine Ende der Projekts ist nicht abzusehen
[Webseite Crazy Horse].
Mein erster Stopp in Colorado gilt nun diesesmal nicht einem
nationalen Monument, sondern einem anderen interessanten Ort:
der
Budweiser-Brewery
in
Fort Collins.
Bei einem
Rundgang
erfahre ich, dass
Beechwood Holz
in die Biertanks gefüllt wird. Dies unterstützt
den Gärprozess bei der Umwandlung
von Zucker in Alkohol und Carbondioxid auf natürliche Weise.
Bei der anschliessenden
Degustation
kann ich mich vom reinen Naturprodukt überzeugen lassen ;-).
Wenn du noch mehr über die Hohe Kunst des Bierbrauens
lernen möchtest, so besuche doch diese
Budweiser Tours.
Denver ist eine moderne Stadt mit einem speziellen
Downtown.
Hier verlaufen die Strassen nicht von
Norden-Süden und Westen-Osten,
sondern genau 45° dazu.
Dies hat auch schon manchen Amerikaner verwirrt.
In der 16th Strasse befindet sich die autofreie
16th Street Mall.
Über 16 Blocke hinweg verkehrt ein gratis Shuttle-Bus:
mehr als eine Meile laufen? Das geht doch nicht!
Während meiner Anwesenheit am 11. September 2004
(911 remember day) ist ein ganzes Quartier für das
jährliche
Oktoberfest
gesperrt. Biertrinken auf offener Strasse in Amerika und dazu
deutsche Festlieder singen macht doch echt Spass!
Amis trinken Paulaner Weizenbier
und singen dazu Zigge-Zagge bzw. eins, zwei, drei, suffa...
Von Denver fahre ich nun über eine Scenic Strasse mit
herrlicher Mountain-View
in Richtung Westen. Mir gefallen
die Aspen-trees mit der gold-gelblichen Herbsttönung
sehr gut, sie bringen
Farbe in den Wald.
In den
Wäldern Colorados
treffe ich dann auf diese
drei Hunter.
Die Jäger jagen alles was ihnen vor die Armbrust
kommt: Deer, Elk, Moose, Buffalo und sogar Bear.
Sie zeigen mir die Geräusche der Tiere und so erfahre ich,
dass ich nachts im Yellowstone keine Coyoten, sondern
wirklich Wölfe gehört habe!
Ich folge weiter der Strasse über den mehr als
12000 feet (3600m) hohen
Independence Pass
nach
Aspen.
Aspen
ist das St. Moritz der Rocky Mountains, während Whistler
ehrer das Zermatt der Rockies ist.
Eine Tageskarte am
Aspen Mountain
kostet happige 72 US$!
Dies ist kein Ort für mich, doch beobachte
ich gerne ein wenig die die High-Society, welche
am sonnigen Berg gegenüber dem Skihang in ihrer
Millionen-Villa
lebt. Nicht weit entfernt davon am nahe gelegenen Flughafen
drängen sich ihre Privatjets...
Ein weiterer Skiresort im Südwesten von Colorado
ist das alpine
Telluride.
Hier gefällt es mir auf Anhieb und ich
glaube ich wäre wieder in der Schweiz.
Um beim Vergleich zu bleiben,
Telluride
im abgeschlossenen Tal erinnert mich an Engelberg.
Eine
Free-Gondola
verbindet Telluride über einen der Skiberge
hinweg zum autofreien
Mountain Village.
Die modernen 8er Gondeln wurden von CWA Olten Switzerland
gebaut und fahren von 7 AM bis 12 PM gratis.
Ich denke Skifahren macht hier im Winter sicher Spass. Doch
die Wüsten von Arizona und Utah sind nahe und die
Winter deshalb trocken oder eben schneeunsicher...
[Webseite Tellruide Skiresort].
Der
historische Ort
(der berüchtigte Bankräuber Butch Cassidy
hat hier 1889 seine erste Bank überfallen)
und die Leute gefallen mir hier so gut, dass
ich gleich im Town-Campground mein
Mikro-One-Person-RV (Recreation Vehicle oder
auf deutsch Wohnmobil) parkiere.
Am nächsten Tag unternehme ich eine
sechsstündige Wanderung auf dem
Sneffels Highline Trail.
Die Aussicht und die Höhe von bis 12200 feet (3700m)
rauben mir den Atem.
Der Trail ist hammermässig, so wandere ich durch herrliche
gelb-goldene Aspenwälder
bis hinauf zum Fusse der
San Juan Mountains. Von dort habe ich eine
phantastische Aussicht
über das ganze Tal und dem Skigebiet.
In Colorado gibt es nicht nur Skigebiete zu sehen, sondern
noch einiges mehr.
Auf einem
hohen Plateau
konnte sich vor mehr als 1000 Jahren eine eigene Kultur entwickeln.
Das Anasazi Volk lebte unter Felsvorsprüngen
und mit der Zeit entstanden so ganze Dörfer.
Das Volk war durch
tiefe Canyons
geschützt und schwer erreichbar.
So fühle ich mich wie
Indiana Jones
"auf der Suche nach dem verlorenen Volk",
als ich zu den Ruinen
von
Spruce Tree House
hinunter steige.
Dies ist der einzige Ort der ohne Ranger
besucht werden kann, doch sind u.a. das
Square Tower House
und der weltbekannte
Cliff Palace
von verschiedenen Plattformen aus gut sichtbar.
Mesa Verde beeindruckt mich sehr und zeigt wieder einmal
wozu Menschen fähig sind!
[Webseite Mesa Verde]
Ich fahre nicht direkt in den Süden nach New Mexico, sondern
mache einen Umweg durch das
Monument Valley.
Bereits auf der Fahrt dorthin fühle ich mich auf dem Mond,
wenn nur das Buschwerk nicht wäre.
Ich sehe
interessante Steinsformationen
in allen Braun- und Rottönen.
So sind dann die
Monumente im Tal
nur noch das Pünktchen auf dem i.
Spezieller Eintrag im Logbuch: Am 16. September 2004
habe ich nun mit meinem Toyota Tercel
ohne Probleme 10'000 km zurückgelegt.
Der Zählerstand zeigt nun 204'000 km.
An diesem Tag fahre ich durch 4 U.S. Staaten:
Colorado, Utah, Arizona und schliesslich New Mexico.
Four Corner ist der einzige Ort in den Vereinigten Staaten
wo sich vier Staaten an einem Punkt treffen.
Das Gebiet ist aber auch ein riesiges Navajo Indianerreservat.
Ihre Sprache hat kein Alphabet und wurde im 2. Weltkrieg
als Geheimwaffe gegen die Japaner verwendet. Navajo-Indianer
wurden als Code Talker zur schnellen Übermittlung
von verschlüsselten Daten eingesetzt. Die Japaner konnten
den Code nie entschlüsseln.
Im kleinen, aber feinen
Santa Fe erhalte ich bereits
einen Vorgeschmack auf Mexico und Latinamerika. Auch
hier ist die Plaza (der zentrale Platz oder Park) das Zentrum
der Stadt und der Treffpunkt.
Der Name
Roswell
wurde weltbekannt durch den vermeintlichen UFO Absturz
im Jahr 1947.
Im International UFO Museum
finde ich jede Menge Dokumentation zum Ereignis.
Tatsache ist, dass die amerikanische Regierung
zur Zeit mit dem Projekt Mogul geheime Ballontests
durchführte. Eventuell wollte die Regierung
einen Absturz eines sogenannten
"Balloon Train"
(mehrere verbundene Ballone transportieren Spionagegeräte)
vertuschen und die gefunden Teile wurde als
Reste eines Wetterballons deklariert.
Dies erklärt jedoch nicht, was es sich mit den
Leichen der angeblichen Ausserirdischen auf sich hat.
Die Leichen sollen sich immer noch in der Restricted Area 51
in Nevada befinden.
Doch was nun wahr ist oder nicht, soll jeder
für sich selber entscheiden:
[Webseite UFO Museum Roswell].
Nur eine Fahrstunde südlich von Roswell befindet sich
Carlsbad.
Hier besichtige ich ein echtes Naturwunder:
Die Limestone Höhle der Carlsbad Caverns.
Noch nie habe ich so grosse Räume in der Erde gesehen!
Man braucht schon eine Stunde vom
natürlichen Zugang
bis zum Big Room. Und dort läuft man eine weitere Stunde
innerhalb eines einzigen Raumes! Eigentlich unvorstellbar,
dass muss man selber erleben! Hier unten gibt es keine
Sonne und daher keine Tageszeit: die Zeit scheint still zu stehen...
Die Höhle ist voll von
Stalaktiten
(hängen oben), Stalagmiten (stehen unten)
und sonstigen verrückten Sachen.
Mir gefällt hier, dass man
einen grossen Teil der Höhle in einer
"Self Guided Tour" besichtigen
kann, d.h. das Tempo kann jeder für sich entscheiden.
Ein weiteres Highlight ist die Fledermauskolonie, man kann
sie zwar in der Höhle nicht besichtigen, aber man riecht sie ;-).
Doch jeden Abend kurz vor der Dämmerung
fliegen alle Fledermäuse
zur Höhle hinaus.
Das ist ein echtes Schauspiel, wenn während mehr als einer
Stunde hunderttausende von Fledemäusen in den Abendhimmel
fliegen.
[Webseite Carlsbad Caverns]
Nun bin ich nach Alaska im zweitgrössten Staat
der Vereinigten Staaten. Das spüre ich schon bald
als meine Tankanzeige in Richtung E (empty) zeigt.
Die Distanzen sind riesig und die Angaben alle in Meilen.
Ich habe zwar alles in km umgerechnet
(meine Anzeige im Auto ist in km),
doch sollte ich nicht mit halbleerem Tank in die Steppe
hinausfahren!
Links und rechts neben der einsamen Strasse
bewegen sich die
Erdölpumpen
und mir geht bald das Benzin aus! Kaum zu glauben!
Denke nicht, dass mein Motor mit Rohöl fährt... :-(
Mein erster geplanter Tankstopp ist leider dann nur ein Ghosttown ...
Mit Schweissperlen auf der Stirn schaffe ich es gerade noch
zu einer Tankstelle! Na also, die Umrechnung von Meilen
in km stimmte also doch!
Im Westen von Texas treffe ich auch auf viele Windräder.
Alternativenergie im Erdölstaat Texas! Na klar, die brauchen
die Energie um die Elektromotoren der Ölpumpen in Bewegung
zu halten ;-)
Im kaotischen und multikulturell durchmischten
San Antonio
besuche ich den
Riverwalk.
Es ist angenehm hier entlang zu laufen und dem Gestank
und Lärm der Grosstadt zu entrinnen.
In San Antonio befindet sich auch ein Heilligtum der Texaner:
The Alamo.
Die Texaner verteidigten ihre Freiheit 1863 im Fort Alamo
und dies wird heute noch ausgiebig auf amerikanische Weise
zelebriert.
Im nahen
New Braunfels
(einem German Settlement) besuche ich
Todd & Ashley,
das Paar habe in Victoria kennengelernt.
Todd Mayo
ist gerade dabei eine neue Band auf die Beine
zu stellen.
Er organisierte für seine Bandmitglieder und
mich ein Condominium
im bereits geschlossenen Wasserpark
[Webseite Schlitterbahn].
Wir hatten eine tolle Zeit miteinander und ich hoffe,
dass die noch
namenlose Gruppe
Erfolg haben wird und drücke beide Daumen!
In der Hauptstadt von Texas, in
Austin besuche
ich das
Texas State Capitol.
Kein Sicherheitsbeamte überprüft mich, als ich alleine
die Parlamentsräume
House Chamber
und Senate Chamber
besichtige. In diesen Räumen hat der vorherige
Governor George W. Bush also gewirkt
und hat während seiner Amtszeit mehr als
150 Todesurteile vollstrecken lassen :-( ...
Austin ist
nicht nur eine Beamtenstadt, sondern auch der Musik
und der Bildung.
Ein ganzer Stadtteil im Downtown von Austin gehört
der University of Texas. Hier ist die Uni wirklich mitten
in der Stadt!
Auf meiner Fahrt zum Golf von Mexico, muss ich
in
Victoria
halt machen um einen Vergleich zum
gleichnamigen Ort in Canada machen zu können.
Typische nordamerikanische Kleinstadt mit Shopping-Malls
ausserhalb an der Highway lassen das Zentrum aussterben.
Da hat mir das Victoria auf Vancouver-Island
schon einiges besser gefallen.
Am 25. September 2004 sehe ich nach 7 Wochen endlich wieder
das Meer. Doch hier in
Rockport-Fulton
ist es nicht mehr der pazifische,
sondern für mich nun schon fast
zu warme atlantische Ozean.
Im kleinen einfachen Ferienort geniesse ich die
Ruhe am Strand.
Kein Vergleich dazu ist die Stadt
Corpus Christi
mit der
markanten Hafenbrücke
und
dem grossen und wichtigen Hafen für
den Erdölumschlag im Golf von Mexico.
Hier liegt auch ein ausgedienten
Flugzeugträger
aus dem 2. Weltkrieg vor Anker. Die U.S.S. Lexington
hatte eine Crew von mehr 1500 Personen und war beinahe
50 Jahre im Einsatz. Am Schluss noch als Trainingsschiff
für Flugzeugträgerpiloten.
Ich denke es ist verdammt
schwierig auf so einer kurzen Piste zu landen!
Auf dem Schiff wurde ausserdem der Kinofilm
"Pearl Harbor" gefilmt.
Der alte Flugzeugträger
erinnert mich an eine Militärkaverne in den Alpen,
ausser das der Hangar schwimmt und
der Flugplatz sich auf dem Dach befindet
[Webseite U.S.S. Lexington].
Auf je einer Halbinsel und fast wie eine
Stadt in der Stadt befinden sich die U.S. Naval Air Station,
eine Trainingsbasis der Navy mit Helikopterreparaturstation
und die
Texas A&M University Corpus Christi.
Dank einem temporären Gastzugang
an der Uni konnte ich die letzten Bilder uploaden
und eine Backup-Picture-CD brennen (Thanks again
John :-)
[Webseite Texas A&M University].
In Sichtweite ist die langezogene
Padre Island, eine kilometerlange Insel oder
einfach gesagt eine riesige Sandbank.
Ein idealer Ort um im Meer zu baden und danach im feinen Sand
zu liegen oder auf amerikanische Weise mit dem
Auto am Strand
entlangzufahren :-).
Vom Meer her weht eine angenehme Brise und
dies ist eine Wohltat an der sonst so feucht heissen Golfküste.
Hier bleibe ich doch gern ein paar Tage...
bevor ich die Grenze passiere nach
-> Monterrey - MEXICO.
In den Vereinigten Staaten hat jeder noch so kleine Ort
eine Public Library. Dort ist der Internetzugang
während einer Stunde frei zugänglich.
Dies ermöglicht mir auf einfache Art
diese Berichte zu schreiben. Gute Sache!