Montería, Sincelejo, Barranquilla, Ocaña, Barrancabermeja - Colombia

Nach einer Woche Sonne und Sand in Necoclí verlasse ich den Golf von Uraba und fahre nach Arboletes. Ein kleiner Badeort am karibischen Meer ganz im ganzen Norden vom Departement Antioquia.
Nach kurzer Überlegung entscheide ich mich nicht weiter der Küste entlangzureisen, denn die Regenfälle der letzten Tage laden nicht gerade zum Baden ein.

So führt mich mein Weg ein Stück ins Landesinnere zum Hauptort von Córdoba, nach Montería, wie schon 2009 einmal.   -> [Reiselog 2009]
Sehenswürdig sind sicher die vielen Seilfähren, welche den Sinú-Fluss überqueren und der am Flussufer entlanglaufene Naturpark.

Danach möchte ich auch noch die nicht allzuweit entfernte Hauptstadt vom Departement Sucre kennenlernen: Sincelejo. Da geht es schon einiges einfacher und bescheidener zu und her. Ausser dem Parque Principal und dem Markt gibt es nichts Spezielles zu sehen.

Auf einmal leeren sich auch die Strassen und die Geschäfte schliessen. Wie ich erfahre, hat der Clan del Golfo ein bewaffneter Generalstreik ausgerufen (Paro armado). Den Ladenbesitzer, die sich nicht daran halten, droht Lebensgefahr und den Fahrzeuglenker, die sich trotzdem auf den Strassen bewegen, werden die Fahrzeug angezündet.
Ich bleibe über das Wochenende eingeschlossen und erst danach kann ich innerhalb eines bewaffneten Konvoy aus Militär und Polizei weiterfahren.

So erreiche ich sicher die kleine Stadt El Carmen de Bolívar. Dort warte ich erstmal ab, bis sich die Lage wieder normalisiert, um weiter noch Norden nach Barranquilla zu reisen.
Die neu gebaute Hafenpromenade (Gran Malecón) und die neue grosse Hängebrücke (Puente Pumarejo) über den Magdalenafluss wecken mein Interesse. Tief beeindruckt bin ich auf von der gewaltigen Catedral Metropolitana. Barranquilla hat einiges mehr zu bieten, als nur den Carnaval, den ich hier 2005 einmal besucht habe. -> [Reiselog 2005]

Den nördlichsten Punkt dieser Reise habe ich wie geplant erreicht. Ich kehre nun um und fahre in Etappen die Ruta del Sol nach Süden. Mit meinem Einzylinder 125ccm Motorrad sind lange und schnelle Strecken nicht gerade sehr angenehm zu fahren. Daher suche ich mir immer geeignete Zwischenorte aus, die ich so um die Mittagszeit erreichen kann.
Der stundenlange Motorlärm und die Vibrationen bei 80 km/h um 8000 rpm setzen einem auf Dauer schon zu. :-)
Mein heutiges Tagesziel ist Curumaní. Danach geht es an Aguachica vorbei hinauf in die Berge nach Ocaña, Norte de Santander. Das kühlt ab, aber nur wenig, denn Ocaña liegt nur auf 1200 m. Die Kultur gefällt mir, schon gut ist der Einfluss Venezuelas zu spüren.

Nach ein paar Entdeckungstagen fahre ich die Strecke zurück ins Magdalena-Tal, um nach einem Tagesstopp in San Alberto nach Barrancabermeja zu kommen. Die Stadt im Departement Santander ist bekannt für seine enorme Hitze und der grossen Erdölraffinerie.

Einige Tage Wärme tanken, bevor ich dann in etwa einer Woche in Bogotá sein muss, um meinen schon lang geplanten Flug anzutreten. Mich erwartet ein Sommer in der Schweiz! :-)