Mit dem einzigen Schiff das Trinidad mit Venezuela verbindet,
fahre ich am Mittwoch, den 28.04.2010
über das Meer nach
Güiria.
Die Fahrt dauert nur etwa 3 Stunden und dann sind wir in der speziellen
Zeitzone Venezuelas: GMT -4:30 Stunden. Die Uhr muss nur um eine halbe Stunde
korrigiert werden... auch gilt die alte Währung Bolivares nicht mehr.
Es wurden einfach die vielen Nullen gestrichen und daraus
den "Bolivares Fuertes"
gemacht.
Ja, Venezuela ist ein spezielles Land, in jeder Hinsicht, die langjährige
linken Regierung unter Hugo Chavez hat einiges geändert.
Ich bin nicht überzeugt von diesem System, ich habe es bereits auf
Kuba erlebt. Es macht die Menschen nur träge und trotzdem wollen
sie alles haben...
Ich mit meiner weissen Haut, bin natürlich ein Gringo und damit
ein Kapitalist. Also ein Klassenfeind der linken Bewegung, das spüre ich
zwar nicht direkt, aber besonders wohl fühle ich mich zunächst nicht.
Immer wieder höre ich Warnungen betreffend der Kriminalität...
In
-> Caracas 2005,
während meines letzten Besuches in Venezuela,
wurde ich einmal niedergeschlagen.
Keiner der rund 30 Passagiere darf das Schiff verlassen. Zuerst kommt eine
Ärztin mit einer Gesichtsmaske und kontrolliert jeden einzelnen.
Danach heisst es einmal warten, die Beamten der Immigration kommen erst
nach der Mittagspause an Bord. Mit dem offiziellen Einreisestempel
kann ich nun an Land und dort wird zuerst das ganze Gepäck von Hand kontrolliert.
So nun bin ich also im Hafen und wie weiter?
Ich warte noch auf einen Geldwechsler, der dann doch nicht kommt. Da lasse
ich mich mit dem Taxi zu einem Bankomaten fahren. Doch der ganze Ort hat keinen
Strom! Was nun? Der Taxifahrer kennt einen Türken, der extra für mich seinen
Laden öffnet und mir für 100US$ rund 620BsF. wechselt.
Später erweisen sich die Araber wieder hilfreich.
Bei ihnen wechsle ich immer wieder mein
Geld, da meine Post-Karte bei keinem ATM zu funktionieren scheint...
Weiter ist es nicht so einfach den kleinen Fischerort Güiria zu verlassen.
Es fährt heute kein Bus mehr, nur noch "Carritos Particulares"
und die fahren erst, wenn sie voll sind und das dauert heute aber auch lange.
Nach fast 3 Stunden bin ich also in der kleinen Stadt
Carúpano.
Es ist bereits Nacht, also schnell noch etwas essen und dann schlafen.
Auch von hier gibt es erst spät am Abend einen Bus nach
Cumaná.
Wieder kommt ein Carrito zum Zug, ein 70er Jahre Model und wir sitzen
vorne zu dritt, ich in der Mitte. Das ist nun ganz typisch für Venezuela, wo der
Liter Benzin nur 0.1BsF. kostet, also nur rund 0.02US$!
Am nächsten Tag fahre ich an den Hafen von Cumaná,
von wo ich mit der nächsten Fähre
auf die "Insel Margarita" fahre.