Mariquita, Manizales, Chinchiná - Colombia

Am 1. September 2022 fliege ich von der Schweiz zurück nach Kolumbien, wo ich seit 2011 lebe, aber seit 2016 keinen festen Wohnsitz mehr habe. Das will ich jetzt eigentlich ändern und dazu habe ich neue Pläne im Handgepäck. Raus aus der Hauptstadt Bogotá und hin zur Kaffe-anbauzone in Kolumbien, die heisst hier "eje cafetero".
Diese Gegend befindet sich zwischen den Hauptorten Manizales, Pereira und Armenia und genau dort will ich hin. Wie üblich mache ich mich mit meinem kleinen Motorrad auf Etappen auf den Weg über die Berge, zuerst nach Mariquita am Magdalena-Fluss.

Im Tal werde ich einigermassen von den starken Regenfällen verschont, welche nun schon seit Wochen über dem ganzen Land niedergehen. So ein Winter (la niña) hat es seit Jahrzehnten nicht mehr gegeben.
Mariquita ist ein kleiner netter Ort, mit einer grossen Geschichte, auch hier könnte man sich niederlassen. Das haben sich auch der bekannte deutsche Botaniker Alexander von Humbolt und der Spanier José Mutis gedacht, die von hier aus im 18. Jahrhundert Expeditionen starteten.

Später haben dann die Engländer die Eisenbahn gebracht und bauten auch eine Seilbahn über die Kordilleren bis nach Manizales. Statt mit Maultieren den Kaffee während 10 Tagen über die Berge zu tragen, ermöglichte die über 70 km lange Seilbahn den Transport von Menschen und Ware in etwa 10 Stunden.

Nicht mit der Seilbahn, die wurde nach 40 Jahren unrentabel und wieder abgebaut, sondern mit einem Motörchen von 125 ccm überquere ich den Alto de Letras - Pass von 3680 Metern Höhe.
Da ich zeitlich gut dran bin, fahre ich noch schnell zum Eingang vom Nationalpark Los Nevados hoch. Dort auf 4100 m habe ich im Jahr 2018 als freiwilliger Parkwächter gerarbeite.

Noch vor den zu erwarteten Regenfällen am Nachmittag, will ich unten in der nur noch 2100 m hohen gelegen Stadt Manizales sein. Beim Bus-Terminal finde ich ein kleines Hotel und fahre dann mit der Stadtseilbahn (Cable Aéreo) hoch zum Zentrum. Da das Stadtzentrum auf einem Berggipfel gebaut ist, hängen hier die Wolken besonders zäh fest. In Manizales kenne ich mich schon besonders gut aus und bleibe nur zwei Nächte, es gibt auch noch Neues zu entdecken.

Nach kurzer weiterer Talfahrt, auf der "Autopista del Café", bin ich schon in Chinchiná. Die Kleinstadt liegt auf einer Plattform von rund 1300 m Höhe, mit einem idealen Klima. Nicht zu heiss und nicht zu kalt. Dies ist günstig für den Kaffeeanbau und auch für mich zum Verweilen über das verlängerte Wochenende.

-> siehe auch Reisebericht 2018




Reiselog images (c) Markus Jegge

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Hinunter ins Magdalena Flusstal

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Armero - 1985 ein Vulkanausbruch brachte Tod und Verwüstung ins Tal - Grab von Omayra

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Ruine St. Lucia in Mariquita, Tolima - Colombia

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Reste der Seilbahn Cable Aéreo Mariquita - Manizales

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Plaza Mayor José Celestino Mutis, Mariquita

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Iglesia Convento De Santo Domingo, Mariquita

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Traditionelle Kleider und Tänze

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Über den 3680m hohen Pass "Alto de Letras"

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Ein Kurzbesuch in Brisas, Eingang auf 4100m zum Nationalpark "Los Nevados"

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Strasse in Manizales, Caldas - Colombia

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Vorne Parque Caldas, links Kathedrale und klein am Horizont das Ufo "Chipre"

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Carrera 23 die zentrale Strasse der Altstadt Manizales

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Catedral Basílica Metropolitana Nuestra Señora del Rosario de Manizales

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Kathedrale von innen - 1939 aus Spannbeton erbaut - (mit Orgelspielerin rechts im Bild)

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Universidad de Caldas - Palacio de Bellas Artes

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Stadtseilbahn "Cable Aéreo" - Manizales

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Willkommen in Manizales, Caldas - Colombia

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Der aktive Vulkan "El Ruiz" oder auch "Cumanday" 5300m hoch im Nationalpark "Los Nevados"...

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... überragt die Stadt Manizales

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Parque Principal Chinchiná, Caldas - Colombia

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Letze Ehre eines Feuerwehrmanns...

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mit Blaulicht und Martinshorn zum Friedhof

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da wird gerade das Mittagessen von Obelix angeliefert ;-)

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