Filadelfia, Riosucio, Anserma, Belalcázar, Apía, Pueblo Rico - Colombia

In kleinen Etappen geht nun meine Reise weiter. Schritt für Schritt durch die ländlichen zentralen Kordilleren, vorbei an den vielen Kaffeekulturen.
Kurz vor einer Anhöhe geht mir das Benzin aus, kein Problem denke ich und schalte den Tank auf Reserve. Doch nichts geht mehr. "Autsch" - der Benzinfilter im Tank scheint wieder verstopft zu sein. Nun heisst es das Motorrad bis zur Höhe schieben und dann runterrollen - im Tal liegt das Dorf Aranzazu.
Typischerweise hat es am Eingang der Dörfer meist eine Tankstelle - ich hoffe auch hier. Als ich mit Schwung zur Tanksäule rolle, sagt mir der Tankwart, dass die Anlage gerade gewartet wird und er kein Benzin pumpen kann. Als ich ihm mein Problem erkläre und den Benzinschlauch noch einmal entferne, fliesst auf einmal wieder Benzin zum Vergaser. Genügend, um die Tankstelle auf der anderen Seite des Dorfes zu erreichen. Mit frischem Benzin und vollem Tank geht es wieder den Berg hinauf ins kleine Dorf mit dem grossen Namen Filadelfia.

Ich versuche mehrheitlich schon vor Mittag mein Tagesziel zu erreichen. Nach dem Mittagessen habe ich so genügen Zeit, die Gegend noch zu Fuss zur erkunden. So nahe am Äquator wird es bereits nach sechs Uhr Abends dunkel - das ganze Jahr.

Am nächsten Tag kreuze ich im Tal den Cauca-Fluss. Neben dem Río Magdalena ist er der zweitwichtigste Fluss Kolumbiens. Im warmen Supía verbringe ich in einem familiären Hotel das Wochenende. Entspannung zwischendurch muss auch sein! Nun geht es hinauf nach Riosucio. Das heisst soviel wie schmutziger Fluss. Doch ich finde dort kein solcher, der Fluss entspringt nur dort. Bekannt ist Riosucio für seinen speziellen Karneval wo der Teufel das Zepter in der Hand hat. Der findet alle ungeraden Jahre statt, dieses Jahr also nicht. Im Städtchen befinden sich auch zwei grossen Kirchen, die sich fast gegenüber stehen. Das braucht es wohl hier...

Nach einer Woche fahre ich weiter nach Anserma, das gefällt mir auch ganz gut. Vom Dorf auf einem Bergrücken hat man auf beide Seiten eine tolle Sicht auf das Cauca-Tal, das hier endet.

Ein mir wichtiges Ziel war mir auch den Cristo Rey kennenzulernen. Die über 40 m hohe Statue ist einzigartig, da sie von innen begehbar ist. Von den Öffnungen im Körper, bis hinauf zum Kopf und den Nasenlöchern, kann man beidseitig ins Tal hinunterschauen.
Um dorthin zu kommen, fahre ich nun auf einer kleinen Bergkette durch die kleinen Dörfer Risaralda und San José, Caldas nach Belalcázar.
Vom Bergkamm hat man je nach Tageszeit (Sonneneinstrahlung) eine tolle Weitsicht auf das Cauca-Tal und die westlichen Kordilleren mit dem Tatamá-Nationalpark oder dem zentralen Gebirge mit der Hauptstadt Manizales mit dem dahinter gelegenem Nationalpark Los Nevados.

Mich zieht es weiter nach Westen. Wieder im Tal unten heize ich mich in dem zwischen Zuckerrohrfeldern gelegene Viterbo kurz auf. Am nächsten Tag fahre ich erstmalig in die westlichen Kordilleren. Auch diese will ich nun überqueren, meine Tagesziele sind Apía und darauf auch das weiter westliche Pueblo Rico, Risaralda.
Ich nähere mich dem regenreichen Pazifikgebiet...





Reiselog images (c) Markus Jegge

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Filadelfia, Caldas - Colombia.jpg

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Erfrischender zentraler Park

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Motorrad mit kleinem Willys-Seitenwagen

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Hombre contento :-)

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Brücke über den Río Cauca

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Riosucio, Caldas

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Der Teufel in Riosucio...

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... zentrale Figur am Carnaval alle zwei Jahre

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Mein Tagesziel: Hinauf zum Kreuz auf dem Cerro im Hintergrund

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Riosucio vom Gipfelkreuz gesehen (Supía links oben hinter dem Hügel)

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Der Jeep bringt auch die Wassertanks zur Finca

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Anserma, ganz hinten rechts, zwischen Kaffee und Kochbananen

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Blick von Anserma, vorbei am Friedhof ins Valle de Cauca

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Kurzer Rast mit Weitblick ins Tal

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Belacázar - Der Cristo Rey empfängt mich mit offenen Armen

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Die Statue kann von innen bestiegen werden:
Blick vom Barte des Propheten hinunter nach Belacázar

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Der Friedhof auf der anderen Seite - der Cristo Rey mitte links

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Der liegende schlafende Indio - Bergkette Tatamá Nationalpark

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Zum Abschied noch ein Selfie mit dem Cristo

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Viterbo im Tal mit den Zuckerrohrfeldern - der Cristo nun kaum sichtbar auf dem Berg

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Nun bereits in den westlichen Kordilleren...

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mit dem Ort Santuario am Horizont

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Apía, Risaralda

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Cementerio von Apía

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Pueblo Rico, Risaralda

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