Bogotá - COVID-19 - Colombia

Ende März 2020 holt auch mich die weltweite Pandemie ein. Die durch das Coronavirus ausgelöste Lungenkrankheit COVID-19 zwingt zuerst die Hauptstadt Bogotá und dann auf Anordnung des Präsidenten, das ganze Land in eine obligatorische Quarantäne. Die Landesgrenzen zu Land, Wasser und per Flugzeug werden auf unbestimmte Zeit geschlossen. Es besteht Ausgangsverbot und die Menschen sollen alle zuhause bleiben.

Wir haben bald Juli und auch nach 3 Monaten im Ausnahmezustand zeigt sich noch keine Verbesserung der Situation in Kolumbien. Im Gegenteil, die Ansteckungszahlen zeigen immer noch stark nach oben, da wohl auch mehr Tests durchgeführt werden. Die Ausgangssperre wird dauernd neu verlängert, auch aufgrund fehlender Spitalbetten.

Nur sehr langsam werden einzelne Bereiche geöffnet und dies unter strengem Einhalten der Bio-Hygiene: Fiebermessung, Maskenpflicht, Schutzbrille, Hände waschen, Abstand halten...

Fernando hat auch keine Arbeit mehr und kann die Miete nicht mehr bezahlen. Zusammen räumen wir Büro und Lager seiner kleinen Firma. So muss auch ich einen neuen Parkplatz für mein Motorrad suchen, das ich wegen der Quarantäne jetzt nicht benutzen darf. Keiner darf die Stadt verlassen, auch die Grenzen zwischen den einzelnen Departamentos sind geschlossen. Damit will man eine Verbreitung des Virus auch an Corona-freie Orte verhindern.

Ich habe mich im kleinen Hotel "El Santandereano" zurückgezogen und stelle mich auf eine längere Isolation ein. Dieses Jahr hoffte ich einige interessante Projekte zu realisieren, die fallen vorerst aus... doch die Hoffnung stirbt ja zuletzt ;-)

COVID-19 in Kolumbien