Nevado del Ruiz - Colombia - Colombia

Bei dieser Schicht als Parkwächter im Nationalpark Los Nevados habe ich die Gelegenheit zum schneebedeckten Gipfel des Nevado del Ruiz hochzusteigen. Nach einem regnerischen Tag hat sich ganz oben den Bergen reichlich Schnee angesetzt. Bei heiterem Sonnenschein steigen wir hoch bis auf rund 5160müm, bis unterhalb vom Krater Arenas. Von dort hören wir das unheimliche Grollen des aktiven Vulkans.
Ein Wahnsinnserlebnis in Kolumbien so durch den Schnee zu stapfen! Den Tag vergesse ich sicher nicht mehr. Auch deshalb nicht, weil ich die Nacht darauf vor Schmerzen nicht schlafen konnte und am nächsten Tag schneeblind war. Die starken UV-Strahlen mit den Reflexionen im Schnee bestrafen mich, dass ich die Sonnenbrille unten im Cabaña gelassen habe.

Nachdem ich die Augen wieder öffnen kann, steige ich hoch zum Cerro Gualí. Die hohen Antennen auf rund 4200müm werden von einem Militärbatallion bewacht. Schnell habe ich Kontakt und werde vom Kommandanten herzlich eingeladen und mache eine Besichtigung des Stützpunktes mit dem Vice-Kommandanten.

Ein spezielles Erlebnis ist sicher auch das Zusammentreffen mit Nelsen Cardona, der mit seinem Fahrrad in den Bergen trainiert. Er hat nach einem Absturz hier im Nevado del Ruiz ein Bein verloren. Das hat ihn aber nicht davon abgehalten, als erster Lateinamerikaner den Mount Everest zu besteigen.

Des Weiteren installiere ich zusammen mit Milton H. eine Antenne auf dem Cráter La Olleta. Gar nicht so einfach alle diese Kabel und Geräte die steile, sandige Flanke des Vulkans hochzuschleppen. Die dünne Luft raubt dir den Atem... nach kurzer Zeit finde ich meinen Rhythmus: alle 40 Schritte kurz stoppen um die Atmung und den Puls zu reduzieren.

Auch nicht ganz alltäglich am Kraterrand auf über 4800müm zu arbeiten.
Aber genau deshalb bin ich auch hier, um was neues und spannendes zu machen. :-)