Medellín, Antioquia - Colombia

Nach Guatapé fahre ich via Rionegro auf der Autopista Las Palmas hinunter ins Tal in die Stadt des ewigen Frühlings. Medellín ist so günstig gelegen, dass es tagsüber zwar warm wird, aber doch nie richtig heiss. Auch die Nächte fühlen sich dann noch angenehm an.
Ich komme immer wieder gerne hierher. Das Ambiente ist schon einfach speziell. Meist verbleibe ich gleich im Zentrum, wo immer was läuft. Ausser am Sonntag entleeren sich auch diese Strassen. Meine Bleibe im Hotel Deseos ist nicht weit weg von der Metrostation Parque Berrío. Ein ganz gutes Transportmittel um die ganze Stadt zu entdecken, wenn ich es nicht gerade wieder zu Fuss mache... man sieht dann einfach mehr. Das Motorrad bleibt vorübergehend im Hoteleingang stehen.

Am Samstag 9.9.2017 ist die ganze Stadt auf der Strasse! Papst Francisco kommt zu Besuch und hält am Flugplatz mitten der Stadt eine Messe. Seit rund 31 Jahren nach dem Besuch von Johannes-Paul II besucht wieder ein Papst Kolumbien. Natürlich wollen ihn alle sehen. Auch ich stehe am Strassenrand der Avenida Oriental, als das Oberhaupt der katholischen Kirche ganz in weiss mit seinem Papamobil vorbeirauscht. Es geht alles ganz schnell, ist doch aber schon ein gutes Gefühl mit dabei zu sein.

Ich bekomme einen Anruf aus Bogotá, dass in Sabaneta eine Buchbindemaschine Probleme macht. Dort treffe ich mich mit Edgar doch er muss schon bald in die Hauptstadt zurück. So arbeite ich drei Tage alleine in einem Vorort von Medellín. Das erste Mal gehe ich früh mit der Metro arbeiten und sehe das grosse Gedränge in den Wagons. Nach 22 Jahre seit der Eröffnung kommt auch dieses schnelle Transportmittel während den Stosszeiten an seine Grenzen.