Zapatoca, San Vicente, El Carmen de Chucurí: Santander - Colombia

Nach zwei Wochen in der Stadt Bucaramanga, ist es Zeit fur einen grössere Ausflug aufs Land hinaus. Mein erstes Ziel dabei ist der kleine, im Kolonialstil gebaute Ort Zapatoca. Schon die Anfahrt hinauf auf einer fast verkehrsfreien und kurvenreichen Strecke ist die Reise schon wert. Hier trifft die Aussage: "der Weg ist das Ziel" vollkommen zu. Da muss jedes Motorradfahrerherz höher schlagen!

Bei angenehmen Klima erkunde ich mit dem Motorrad und zu Fuss Zapatoca und die mit Fichtenbämen bewachsene hügelige Umgebung.
Danach geht die Fahrt weiter über die Kordilleren auf ungeteerter und holpriger Strasse nach San Vicente de Chucurí.
Auch dort verweile ich zwei Tage um den kleinen Ort kennenzulernen.

Bevor ich dann ohne zu Wissen meine grösste Herausforderung annehme. Der Weg wird nun immer anspruchsvoller und nach dem Regenschauer sind die Steine rutschig und die Erde glitschig. Ich muss meine Fahrweise und die Art zu bremsen stark anpassen, um nicht mit dem Motorrad umzufallen. Auf dem 50km lange Pfad über Berge, durch Täler, Bachbette und Notbrücken erreiche ich schliesslich erleichtert und glücklich El Carmen de Chucurí.

Der kleine Ort ist sehr herzlich und ich habe schnell Kontakt. Da will ich länger bleiben und die Gelegenheit nutzen, um das lästige Motorengeräsch zu beheben, seit Anfang scheint da was nicht zu stimmen. Ich traue dem jungen Motorradmechaniker zu, den Fehler zu lokalisieren und zu beheben. Während ich mich in der kleinen Werkstatt auf einen Stuhl setze und ihm zuschaue wir er mein Motorrad auseinanderschraubt. Auch das ist Kolumbien: der Patron überwacht ;-)

Nach einem Tag, nachdem er sogar den Kolben gewechselt hat, entdeckt er das eigentliche Problem. Eine Lagerbüchse im Zahnrad der untenliegenden Ventilsteuerung hat Spiel. Doch gibt es das Ersatzteil nicht vor Ort und muss erst mit dem Bus von Bucaramanga auf Umweg herangebracht werden. Einen Tag mehr oder weniger in diesem schönen Ort, spielt mir keine Rolle. Hauptsache die Sache wird nun behoben und alles auf Garantie natürlich.
Und so kommt es dann auch, während ich nun gemütlich die Gegend erkunde und mit den Bauern rede, die hier vorallem Kakao und Kaffee anbauen. Dazu ist das warm, feuchte Klima ideal.