El Cocuy, Güicán: Boyacá - Colombia

Nach fünfstündiger kurvenreicher Fahrt auf oft ungeteeren Strassen erreiche ich mein nächstes grosses Ziel El Cocuy. Der kleine Ort auf rund 2700m über Meer sollte der Ausgangspunkt für meinen Besuch im Parque Nacional Natural EL Cocuy sein. Der Nationalpark hat mit seinen über 5300m hohen Schneegipfel die höchsten Berge im Land. Nach einigen Jahren endlich wieder einmal im Schnee stapfen, das ist mein Plan.

Doch kurz nach der Ankunft erfahre ich, dass seit einigen Monaten der Zutritt zum Park gesperrt ist. Da ein grosses Gebiet und die Schneeberge den Ureinwohner der Nation Uwa's als heilig gilt, musste die Regierung die Gegend für den Tourismus verbieten.
Das Verbot soll so lange gelten, bis eine unabhängige Kommission die Umweltschädlichkeit des Ökotourismus analysiert hat und dann mit der Zustimmung der Uwa's eine begrenzte Nutzung des Nationalparks wieder stattfinden kann.
Doch bis heute hat die Kommission nicht einmal ihre Arbeit aufgenommen, d.h. der Zutritt zum Naturpark wird wohl noch für Monate nicht möglich sein.

Fast das einzige was ich machen kann: die Aussichtspunkte (Mirador) bei den Parkeingängen und den Peñón de la Gloria besuchen. Eine Felswand von dort sich die Urweinwohner zu Tode gestürzt haben, um sich nicht von den einfallenden Spaniern unterwerfen zu müssen.
Es hat drei mögliche Zugänge zum Nationalpark und alle auf rund 4000m über Meer. Auf den steinigen Strassen brauche ich auch mit dem Motorrad zwei Tage. Immer noch beginnt es am Nachmittag zu regnen und ich plane meine Rundfahrt so, dass ich rechtzeitig wieder ins Tal runterkomme. Die Einheimischen geben mir gerne Auskunft und so finde ich auch eine unbefestigte Strasse hinunter nach Güicán, dort bleibe ich zweit Tag lang.