An einem Sonntag habe ich die Gelegenheit den Klassiker, also das
Stadtduell der beiden Fussballclubs:
Santa Fe vs. Millonarios zu besuchen.
Die Stimmung ist schon ganz speziell und unbeschreiblich, das Spiel
Rot gegen Blau endet zu Gunsten der blauen "Underdogs" aus dem Süden
der Stadt.
Die Polizei sorgt gut dafür, das sich die Fans nicht in die Haare kriegen.
Von einem Arbeitskollegen erhalte ich den Rat ohne Gürtel in das Stadion
zu kommen, der wird dir sonst abgenommen. Die Gürtelschnalle mit Gurt
könnte ja schliesslich als gefährliche "Dresch-Peitsche" dienen...
Nach einem weiteren Erlebnis, besucht mich dann schon bald wieder
Philipp alias "Dr. Phil". Ihm hat sein letzter Besuch in
Kolumbien so gut gefallen, dass er hier gleich wieder Ferien machen will
und zwar nun fast für einen Monat.
Am 18.04.2011 treffen wir uns dann im Zentrum der Stadt, im bekannten
kleinen Hotel. Natürlich zieht es uns gleich hinaus in das Nachtleben und wir
haben uns auch vieles zu erzählen.
Während den Ostern (Semana Santa) habe auch ich einige Tage frei und
mit Phil fahre ich zuerst über die östlichen Kordilleren nach
Villavicencio.
Im Hauptort des Meta Departamentes ist das Klima schon
einiges milder und auch der zur Zeit dauernde Regen lässt deutlich nach.
Kolumbien befindet sich im Moment im schlimmsten Winter der Geschichte.
Erdrütsche und Überschwemmungen sind an der Tagesordnung.
Viele Tote, Verletzte und Obdachlose sind zu beklagen.
Auch die Strassen können durch die Unwetter jederzeit blockiert werden.
Uns zieht es weiter in Richtung Osten. Ab sofort ist das Land einfach nur flach,
flach... soweit das Auge reicht! Schliesslich war das hier mal der Meeresboden,
die rote sandige Erde lässt das erahnen. Die weite Fläche reicht
bis nach Venezuela und nennt sich der "Llano".
Zugleich ist das Gebiet auch die Fleischkammer des Landes...
grosse Kuhherden weiden auf den unzähligen Fincas und grossen Haciendas,
von rechten Paramilitärs geschützt. Die marxistische Guerrilla hat sich
unterdessen schon weit zurückgezogen.
In
Puerto Lopez machen wir einen Zwischenstopp und geniessen dort eine kleine
Flussfahrt auf dem "Rio Meta".
Doch unser eigentliches Ziel ist der kleine Ort
Puerto Gaitan. Der
ist in ganz Kolumbien bekannt für seine alljährlichen Feste.
Wie das Sommerfest im Januar
(natürlich mit Misswahlen ;-) und das grosse "Fischessen" im Mai.
Doch bei unserem Besuch ist das Nest ziemlich ruhig und der Strand
auf der anderen Seite des Flusses nass und leer.
In
Puerto Gaitan auf riesigen Haciendas, leben die reichsten und grössten
Viehzuchtbesitzer des Landes mit mehr als 10'000 Kühen.
Dazu schwemmen noch die nahen Erdölfelder die Millionen von Pesos in die randvolle Gemeindekasse.
Da lassen sich schon üppige Feste feiern ;-)
Am Sonntag muss ich leider schon nach Bogotá zurückkehren,
während Phil noch einige gemütliche Tage in Villavicencio geniessen kann.
Ich muss am Montag wieder arbeiten, aber wir wollen uns dann
im Mai für ein Wochenende in unserer Lieblingsstadt
Medellín treffen.
Doch davon später dann mehr....