French Guiana (Guyane)

Und wieder heisst es für einmal Abschied nehmen: Aus einigen geplanten Tagen in Macapá sind daraus nun fast 2 Wochen geworden! Zu gut haben Sueli und ich uns verstanden und auch habe ich mich in ihrer Familie wohl gefühlt. Sueli will mich sogar heiraten, da wäre ja wohl das Problem mit der Aufenthaltsbewilligung gelöst... aber Arbeit hätte ich ja trotzdem keine. Nein, leider geht das so nicht.

Nach einer rund 10 stündigen Fahrt in einem "Carro Particular" (Sammeltaxi), mit vielen Schlaglöchern auf ungeteerten Strassen und bei starkem Regen, erreiche ich Oiapopue. Das ist ein kleiner Grenzort zwischen Brasilien und Guyane. Am nächsten Tag (nach einer Nacht mit einigen Stromausfällen) überquere ich in einem kleinen Boot die Grenze und verlasse schweren Herzens Brasilien.

Französisch-Guyana ist ein Überseedépartement Frankreichs und ein vollintegrierter Teil des französischen Staates. Damit ist Guiana auch ein Teil der Europäischen Union mit dem Euro als gesetzliches Zahlungsmittel. Ich brauche also kein Visa und auch mein Pass wird für einmal nicht abgestempelt.
Wieder geht die Reise weiter in einem Sammeltaxi. Durch hügeliges Gelände und dichten Regenwald geht die gefährlich rasante Fahrt nach Cayenne.

Die Hauptstadt von Guyane erreiche ich so nach rund 3 Stunden. Ein kurze Papierkontrolle der Gendarmerie unterwegs und alles ist in Ordnung. Nun befinde ich mich wirklich wie in Frankreich! Alles kommt mir bekannt vor: die Strassenschilder, die Bäckereien...
Nur mit dem Französischen habe ich so meine Probleme: das Spanische oder Englische liegt mir einfach näher.


Berühmt und berüchtigt wurde Französisch-Guayana für seine Gefangeneninsel "Îles du Salut" (zu denen auch die Teufelsinsel gehört). Eine französische Strafkolonie, die von 1852 bis 1951 bestand.
Ihr wohl bekanntester Häftling bzw. Flüchtling war wohl Papillon - wobei nicht sicher ist ob seine Geschichten wirklich war sind... der Roman "Papillon" von Henri Charrière hat mich aber trotzdem fasziniert und inspiriert!
Als ich aber dann auf der Sträflingsinsel St. Joseph stehe und die eisernene Gitterstäbe selbst sehe, bin ich tief beeindruckt. Die nun halb verfallenen Gebäude erinnern mich an deutsche Konzentrationslager. Sicher war dies auch ein Grund, weshalb die französiche "Korrekturanstalt" nach dem Ende des 2. Weltkrieges geschlossen wurde.

Seit 1968 ist in Kourou ein Raketenabschussgelände für die europäischen Ariane-Raketen. Nach Anmeldung kann ich dort das Gelände besuchen und sehe unter anderem den Kontrollraum und die Abschussbasis der alten Ariane 4 und der aktuellen Ariane 5 Raketen.
Interessanterweise arbeiten die Europäer nun mit den Russen zusammen und bald sollen von Kourou auch die russischen Soyuz Rakten in den Weltraum geschossen werden. Dank der Nähe zum Equator kann die Nutzlast der selben Rakete um einiges höher sein!

Eigentlich hätte in der gleichen Woche noch eine Ariane 5 abgeschossen werden sollen, doch der Countown ist bei -7.00 (Minuten) gestoppt worden. Hier mehr zum Status aktueller Missionen: [Webseite Arianespace.com]
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Reiselog images (c) Markus Jegge

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Dirt Road from Macapa to Oiapoque...

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Just 181 km more...

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Border Town Oiapoque

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Bye bye Brazil...

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Transfer to...

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Guyane

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Part of the European Union

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Deadly Road

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Like in France: Cayenne

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Cayenne

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Kourou and the Devil`s Islands

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Prison on St. Joseph Island

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Reclusion Cells Nr. 1 on St. Joseph Island

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Reclusion Cells Nr. 3

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Reclusion Cell with Warders Gangway on Top

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Warders Cemetery on St. Joseph Island (Devil Island behind)

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Royal Island

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Military Hospital and Lighthouse

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Devil Island

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Kourou and the European Spaceport

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Ariane 5 Launch Pad


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