Am 30.03.2010 um 11pm verlasse ich also mit der mit der "Almirante do Mar",
einer Art Kursschiff,
Belém.
Davor aber kaufe ich mir noch eine Hängematte (13RS) und zwei Stricke dazu.
Ein Bootsjunge hilft mir beim aufmachen der Hängematte auf dem 3. Deck des
Flussdampfers. Ich bin zwar schon etwa 3h vor dem Auslaufen an Bord,
doch die guten Hängeplätze in der Mitte des Decks sind schon belegt.
So hängt nun halt meine Matte nur einige Meter vor den
Herrentoiletten und dem offenen Motorraum. Es wird eine laute Reise mit
wenig Schlaf - meine Gehörschutzpropfen leisten mir wieder einen guten Dienst.
Für Erleichterung und einige neu gewonnene Freunde sorgt auch
die Kühlbox, die ich mir vor der Abreise mit Bier und Eis gefüllt habe...
das hat schon 2007 in Manaus bestens funktioniert! ;-)
Die 24 stündige Fahrt auf den Flüssen hinauf nach Santana, Macapá wird
kurzweillig. Ich treffe und rede mit einigen Mitreisenden - ich bin aber
der einzige Tourist an Bord. Die "Almirante do Mar"
besteht aus 4 Decks und die Passagiere können sich frei bewegen.
- Auf dem 1. Deck (zuoberst) befindet sich das Steuerhaus und die Schiffsbar (Disco)
- Auf dem 2. Deck sind die Kajütten und der zugängliche Bugraum mit der Ankerkette
- Auf dem 3. Deck befinden sich dann die Hängematten, die Toiletten und der Essraum im Heck
- Auf dem 4. Deck ist dann noch der Laderaum und die beiden lauten Schiffsmotoren
Auf der Reise, die dann wegen der Flut dann doch 28 Stunden dauert, ziehen
einige Gewitter vorbei und schnell werden die Schutzblachen heruntergelassen.
Aber trotzdem flutet sich das Deck und die Toiletten. Einmal in der
Nacht geht das Licht aus und es wird stockdunkel.
Darauf wird auch der Schiffsmotor gestoppt und die Störung ist aber schnell
behoben. Dies ist das einzige Mal auf der NonStop-Fahrt,
dass der laute Schiffsdiesel verstummt.
Es ist echt erstaundlich wie der Kapitän
in der Nacht und bei starkem Regen den Weg durch das Labyrinth von
Flüssen und Inseln findet - und das ohne GPS!
Auf dem Oberdeck ist es auch nicht leiser, dort dröhnen die Lautsprecher
der Schiffsbar. Trotzdem schaue ich mir auf meinem Portable-Player
eine DVD an (halt ohne Ton) - (Pirata DVD aus Belém für 2RS ca. 1.30 US$).
Ich habe schnell weitere Zuschauer und werde umringt - jede Abwechslung ist gefragt ;-)
Auf einer unvergesslichen Fahrt, erreicht der Flussdampfer gegen
15pm am nächsten Tag die kleine Hafenstadt
Santana.
Wie immer sind solche Ort schmutzig und rau. Doch ich habe auf dem
Schiff jemanden kennengelernt, der mit weiterhilft und mich sogar
mit dem Motorroller zur Bushaltestelle fährt. Von dort sind es noch
30 Minuten bis nach
Macapá.
Dort hilft sie mir auch noch ein günstiges Zimmer zu finden, dass ich aber nie
benutze, da ich bereits drei Stunden später
Sueli kennenlerne.
Sie, ihre Schwester und eine Cousine
nehmen mich mitten in der Nacht gleich wieder mit zurück nach Santana.
Und dort bin ich nun für die nächste Zeit und mach mir noch keine Gedanken
an eine Weiterreise... ;-)