Die Zeit in
São Luís
hat mir gut gefallen. Eine Stadt mit Geschichte und ein wenig
verfallen und düster. Hat echt Charakter!
Vor allem am Wochenende lebt die Altstadt und dann aber richtig.
In den Strassen wird Samba-Musik gespielt, getanzt und getrunken.
Es hätte an diesem Freitagabend noch spät werden können,
hätte nicht das unglaublich starke Gewitter die Strassenparty
schlagartig beendet. Komplett durchnässt bin ich in mein
Pousada gekommen und die Señora dort hat nur gelacht und mir
ein Badetuch zum Trocknen gebracht. Das Gewitter hat dann auch gleich noch
die Stromversorgung bis zum nächsten Mittag lahmgelegt...
In der Samstagnacht verlasse ich São Luís und vor
mir steht eine 12 stündige Busfahrt hinauf in die
Hafenstadt
Belém.
Nach einer Nachtfahrt mit wenig Schlaf stehe ich nun am Busbahnhof
und frühstücke erst mal. Es ist Sonntag und die meisten Läden sind
geschlossen. Auch die Hafengegend ist fast ausgestorben. Schwarze
Geier verschlingen verwesenden Fischreste.
Die Männer sitzen am "Ver-o-Peso"
Markt und trinken Bier. Heute ist ihr freier Tag und so es auch meiner ;-)
Ich bin nicht gerne in menschenleeren Strassen unterwegs, dies ist nicht ganz
so sicher, vor allem in einer Hafengegend, wo sich vieles Gesindel herumtreibt.
Aber heute scheinen auch die Gauner zu schlafen...
Schliesslich ist Belém ein wichtiger Umschlagplatz für Waren aller
Art.
Da gefällt es mir am Montag schon besser, plötzlich
lebt die Stadt wieder und
alles ist erhältlich. Voller Abenteuerlust durchstreife ich die
engen Gassen rund um den Hafen. Fast an jeder Ecke gibt es was Neues zu
entdecken.
Auch schmiede ich bereits Pläne zu meiner Weiterreise in den Norden,
Macapá sollte mein nächstes Ziel sein.
Die Stadt ist nur mit dem Schiff erreichbar und das dauert etwa 24 Stunden.
Geschlafen wird an Deck in einer Hängematte, die ich mir auch noch
zulegen muss. Aber all dies ist hier sowieso normal, schliesslich
bin ich im Amazonas!
Das wird sicher spannend und ich freue mich bereits
darauf...