Am 19. November 2552, gemäss thai-buddhistischer Zeitrechnung,
verlasse ich also das Land des Lächelns um weiter in den
Süden zu reisen. Ich werde Thailand sicher in bester
Erinnerung behalten, ein Land mit unglaublich vielfältiger
Kultur, einer langen Geschichte und liebenswerter Menschen.
Der Grenzübertritt nach Malaysia in einem Minivan ist problemlos
und nur Formsache. Ich erhalte ein 90 Tage Touristen-Visa.
Sicher genügend Zeit um die Halbinsel zu entdecken.
Für die Insel Borneo wurde es sicher auch noch reichen, aber
während der Regenzeit ist das nicht so einfach.
Mein erster Aufenthalt in Malaysia mache ich auf der Insel Penang in
Georgetown.
Hier treffe ich auf eine Stadt mit einer interessanten Mischung aus
Moderne und Kolonialgeschichte. Der Einfluss Englands ist noch heute
spührbar. Es fängt mit den konservativen schwarzen Nummernschildern
mit weissen Zahlen an und geht weiter bis zu den unmöglichen grossen
Strom-Steckdosen. Zuerst muss ich mir wieder einen Adapter kaufen...
Kein Motorradfahrer ist mehr ohne Helm unterwegs, in Thailand noch
undenkbar, hier sorgen aber strenge Polizeikräfte dafür.
Schon an meinem 2. Tag in Malaysia spüre ich das am eigenen Leib.
Während meines Mittagsschläfchens, klopft es auf einmal
an meine Zimmertüre. Nach einer Weile öffne ich halbnackt und schaue
nicht schlecht als eine Frau mit einem Kopftuch mir einen Ausweis
unter die Nase hält. Es ist die islamische Sittenpolizei.
Mir wird erst nachher klar, was die Hausdurchsuchung soll.
Ich habe mich in einem Budget-Hotel niedergelassen,
das wohl auch für Seitensprünge
benutzt wird. Die Sittenpolizei kontrolliert die Einhaltung der
islamischen Gesetzte, ob nicht gerade Ehebruch begangen wird...
So was wäre in Lateinamerika unvorstellbar! Da gibt es sogar
jede Menge Motels die genau dazu da sind...
Andere Länder andere Sitten. Das muss ich azeptieren. Im allgemeinen
fällt mir die Religion nicht negativ auf, im Gegenteil. Auch hier
sind die Menschen zuvorkommend. An die Frauen mit den leichten Kopftüchern
habe ich mich schon lange gewöhnt, das kenne ich schon aus Südthailand.
Es gibt ein buntes Bild in den Strassen. Vorallem hier in Gerorgetown
sind alle vertreten: Malyaien, Chinesen, Araber, Inder, Tamilen, Australier und und...
Entsprechend ist die Auswahl beim Essen - zum Glück ist die Sprache
kein Problem mehr: alle reden Englisch - ein grosser Vorteil.
Nun ist es einfacher nach dem Weg zu fragen oder
auch über ganz alltägliche Sachen reden zu können.