Hartmannswillerkopf - Alsace (France)

Unweit der Schweizergrenze hat sich während des 1. Weltkrieges eine menschliche Tragödie ereignet. Keine Fahrstunde von Basel entfernt, in den französischen Vogesen, haben während den Jahren des Krieges deutsche und französische Einheiten um die Herrschaft eines markanten Berges gekämpft. Der Hartmannswillerkopf war damals ein militärisch wichtiger Punkt auf der Landkarte, denn von dort oben hat man weite Teile des Elsass und das obere Rheintal im Blickfeld.

Zusammen mit meinen Eltern fahre ich nach Frankreich, wir umfahren die Stadt "Mulhouse" hin zu den idyllische Dörfern am Fusse der Vogesen. Im Dörfchen "Wattwiller" steigt die Strasse dann steil an. Unser erster Halt gilt dem "Hirtzenstein", einem Ausgangspunkt der deutschen Truppen am unteren Ende des Berges. Von hier kann man auf verschlungenen Pfaden zum Gipfel hinauf wandern. Im Wald stösst man dabei immer wieder auf Stellungen, Felsen, Markierungen und Hinweise auf die Geschehnisse des 1. Weltkrieges.
Doch wir fahren weiter hinauf zum Sattel auf dem Silberloch. Das war der Ausgangspunkt der französischen Truppen im erbitterten Kampf um den Berg. Heute befindet sich dort ein grosser Soldatenfriedhof mit einer eindrücklichen Krypta mit den Gebeinen vieler Soldaten. Schätzungsweise 30'000 Menschen haben im Krieg um den Hartmannswillerkopf ihr Leben verloren.

Am unteren Ende des Friedhof mit den vielen Kreuzen, führt ein Weg zwischen den alten Schützengräben hinauf zum Gipfel des Berges. Je weiter hinauf wir kommen, je stärker sind die Spuren des brutalen Stellungskrieges sichtbar. Vorallem auf der deutschen Seite sind viele Bunker und Stellungen noch sehr gut erhalten. Unglaublich wie nahe sich die verfeindeten Parteien gegenüberstanden und sich erbittert bekämpft habe mussten.
Eine myteriöse Explosion im "Ziegelrückenstollen", auf der deutschen Seite der Front, löschte auf einen Schlag das Leben von 63 Männern aus. Die Toten sind noch heute dort hinter einer zugemauerten Wand begraben...

Viele traurige Schicksale ereigneten sich an diesem heute doch so friedlichen Ort. Wir wandern weiter hinauf auf den knapp 1000m hohen "Aussichtsfelsen", von hier hat man eine herrliche Sicht hinunter ins Rheintal. Ein lohnendes Ziel!