Nur etwas mehr als 2 Fahrstunden von
Cartagena befindet sich der kleine
Ferienort
Coveñas (Dep. Sucre).
Rund um eine grosse Meeresbucht reihen sich kleine Cabañas,
Ferienhäuser reicher Kolumbianer und einige wenige Hotels.
An der unteren Ecke ist das kleine Fischerdorf Coveñas,
mit einer einzigen geteerte Strasse. Viele
Familien z.B. aus Medellin machen hier Strandferien und der
Abfall bleibt dann einfach liegen.
Doch auch ich gewöhne mich daran und
geniesse gerne das ruhige Strandleben in einer
einfachen Cabaña nur rund 50m vom Strand entfernt.
Abends sitze ich an einem Plastiktisch auf einem Plastikstuhl
und beobachte mit einem kühlen Agila in der Hand
den starken Durchgangsverkehr, während mir
der noch junge Sakristan der nahen Militärbasis einige
Geschichten erzählt.
So hat es in den letzten 2 Monaten 10 Morde in dem kleinen
unscheinbaren Ort gegeben. Obwohl dauernd Polizei- oder
Militärpatrouillen
unterwegs sind, haben die keine Ahnung, sagt mir Jorge.
Ein Bandenkrieg herrscht hier, die streiten sich
um den Durchgang für Schmugglerrouten illegaler
Drogen zum Meer.
Nach all den Bierchen, fragt er mich, ob ich nicht sein Motorrad
nach Hause bringen könnte. Klar, schon immer wollte ich so ein
kleines indisches "Bajaj Moto" mal fahren.
Der Motor hat nur etwa 100ccm und nach dem Kickstart fahre ich
los. Direkt vom Biertisch in die Nacht hinaus. Gegenüber schaut
mir die Polizei zu, wie ich ohne Helm dem Velo des Sakristan folge.
Alles geht gut, bis zur ersten Sanddühne. Ich will runter schalten
und dabei würge ich den kleinen Motor ab.
Nun stellt sich heraus, dass die Inder die Fussschaltung so bauen,
das der Neutral ganz oben und der höchste Gang ganz unten ist
(4-3-2-1-N)! Also genau umgekehrt wie bei japanischen Motorrädern
üblich (1-N-2-3-4-5-6).
Ein Tagesausflug in einem Colectivo
bringt mich ins Nachbardorf
Tolú.
Das Dörfchen gefällt mir auch sehr gut.
Der Ort hat schon ein wenig mehr zu bieten, auch ein
Bankomat der Bancolombia wäre hier vorhanden.
Doch der Sandstrand ist in der Bucht von Coveñas
eindeutig grösser. Dort sind auch ausgedehnte
Spaziergänge am nassen Sandstrand einfacher möglich z.B. zur
2. Meeresbucht mit weiteren Strandrestaurants.
Ein Mototaxi bringt dich dann schnell und einfach zum Ausgangspunkt
zurück.