Cartagena,
eine Perle Südamerikas. In der Tat ist
die befestigte koloniale Stadt eine der schönsten in ganz Latinamerika.
Eine dicke Ringmauer sollte die Stadt gegen Angriff von Piraten schützen.
Die Seeräuber waren vorallem am Gold interessiert, das die Spanier
hier lagerten für die Überfahrt nach Europa. Zudem bauten die
Spanier einige grossen Burgen zum Schutz der Stadt. Das mächtige
San Felipe ist eines der grössten Castillos, das die Spanier je in
Latinamerika erbaut hatten. So wichtig war Cartagena zu damaligen Zeit.
Heute noch sind grosse Teile gut erhalten und können besichtigt werden.
Besonders gut gefällt mir, dass die Stadt dreigeteilt ist. Im kolonialen
nördlichen Teil, innerhalb der begehbaren Schutzmauer,
befinden sich herrliche Bauten und schattige Pärke und Pläte.
Im Süden, eher schmutzigen Teil befindet sich all das sonst, was
das Leben in einer Kleinstadt so braucht. Und auf der nahen Halbinsel
Bocagrande mit seinem Sandstrand, sind die Hochhäuser mit Ferienwohnungen
im eher westlichen Stil.
Im etwas teuren Cartagena, wo täglich die Kreuzfahrtschiffe aus der
Karibik und Miami anlegen finde ich trotzdem ein
Zimmer mit Dusche und Bad zum unschlagbaren Preis
von 15'000Pesos (rund 6US$).
Zugegeben, die Dusche ist nur ein kalter horizontaler
Wasserstrahl der aus der Wand schiesst und ohne eine Abtrennung
zum Raum. Eine Türe hätte auch gar nicht Platz,
den eigentlich ist es kein Zimmer sondern eine Zelle.
Kein natürliches Licht erhellt den Raum, sondern es
hat nur Luftlöcher zum Nebenraum oben in der Wand.
Als einziges elektrisches Gerät, neben der einen Neonröhre die
Bad und Zimmer erhellt, befindet sich direkt oberhalb dem Bett
ein lauter Ventilator. Na gut, an das Schlafen mit Gehörschutz
habe ich mich bereits gewöhnt. Doch der Ventilator bläst so stark,
dass ich ihn nach der ersten Nacht abschalten muss,
um mich nicht zu erkälten, was wiederum den Mokitos gefällt, die
auch keinen Wind mögen...
"Aus dem Tagebuch eines Viajeros (Reisenden)"
Einige finanzielle Einsparungen sind auch nötig, nachdem
mich nun auch die Finanzkrise auf offener Strasse getroffen hat.
Das ist der Nachteil vom Tourismus, der leider auch Trickdiebe
anzieht. Ich bin mir das eben nicht (mehr) gewohnt, denn zu gut
sind meine Erfahrungen mit den Menschen in Kolumbien. Aber eben,
Alleinreisende sind eher betroffen und so ist es passiert.
Nicht zur Nachahmung empfohlen und nur als Hinweis:
Der günstige Wechselkurs eines fliegenden Geldwechslers hat mich schwach
gemacht (Fehler 1). Zusammen haben wir sein Geld von einer Kassiererin
in einem Laden kontrollieren lassen, die Noten waren wirklich echt.
Da er nur kleine Noten bei sich hatte, war der
Geldstapel sehr dick und musste auf zwei Stapel aufgeteilt werden,
wobei der 2. Stapel nur sehr kleine Noten hatte
und etwa gleich dick war wie der 1. Stapel (Fehler 2).
Das Problem war dann bei der Geldübergabe in einem Hauseingang, da
plötzlich sein Kollege auch wieder dabei war (Fehler 3).
Bei der Geldübergabe machte er plötzlich auf Panik und ich solle
das Geld vor der Polizei verstecken und irgendwie hat er es geschafft,
dass ich nur den einen Stapel Geld mit den kleinen Noten einstecken
konnte und schon ist es passiert...
Na - es tut schon weh, vorallem wusste ich es ja, dass es kritisch
ist in der Strasse Geld zu wechseln, denn normal benutze ich den
Geldautomaten - einfach und sicher!
Nun habe ich Lehrgeld bezahlt und solange der Geldautomat mir noch
Geld gibt (den US$ zum Wechseln habe ich gar keine mehr),
geht es mir ja noch gut ;-)
Die Geschichte, gibt mir zwar einen etwas faden Nachgeschmack und
auch das ewige Angesprochen werden (oft auf englisch),
geht halt irgendwann mal auf den Geist.
Doch ich weiss, dass es nur hier so ist und gerne verlasse ich
Cartagena um wieder die Gastfreundschaft des traditionellen Kolumbiens
geniessen zu können...